Linz zu Halloween.

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Linz – Nach der nächtlichen Halloween-Randale in Linz sind drei weitere Verdächtige in Haft. Mit den nun insgesamt fünf Festnahmen "sind die Ermittlungen zu den Ausschreitungen rund um die Halloween-Nacht positiv abgeschlossen", sagte Landespolizeidirektor Andreas Pils am Donnerstag. Bereits Ende Dezember waren ein 21-jähriger Syrer und ein 19-jähriger Spanier festgenommen worden. Gegen den älteren wurde bereits Anklage erhoben. Er sitzt in U-Haft.

Bei den am Dienstag verhafteten Jugendlichen handelt es sich um einen 16-jährigen subsidiär schutzberechtigten Iraker und seine Freundin, eine 15-jährige thailändische Schülerin, sowie einen 15-jährigen afghanischen Asylberechtigten. Die beiden Burschen waren bereits polizeibekannt, das Mädchen ist vorbestraft. Alle drei leben in Linz.

VIDEO: Der STANDARD hat im November 2022 bei einem Verein für Jugendarbeit und einem Medienexperten nachgefragt, wie auf die Ausschreitungen von Linz reagiert werden soll.
DER STANDARD

Den drei Verdächtigten wird die "aktive und führende Teilnahme an den gewaltsamen Ausschreitungen in der Halloween-Nacht" zur Last gelegt, hieß es von der Polizei. Sie sollen sich am Tag davor in Tschechien ein Arsenal an Pyrotechnik beschafft haben, vor allem Feuerwerkskörper der Kategorien 3 und 4. Diese dürften sie dann am Halloween-Abend – mit Sturmhauben maskiert – gegen Polizisten geworfen haben. Zudem sollen sie Knallkörper in der Menge verteilt und andere Teilnehmer animiert haben, sie ebenfalls in Richtung der Polizisten zu werfen.

Am Dienstag wurde das Trio festgenommen und mittlerweile in die Justizanstalt überstellt. Die Beschuldigten geben lediglich zu, sich Knallkörper beschafft zu haben, alles andere leugnen sie.

Polizeikontakte mit Jugendlichen werden ausgebaut

"Wir werden weiterhin mit voller Härte gegen solche Straftaten und Verdächtige vorgehen", stellte Pilsl klar. Man wolle "derartige Zustände nicht mehr in Oberösterreich" haben. Maßgeblichen Anteil an der Klärung hatten demnach Jugendkontaktbeamte. Vergangenes Jahr seien "rund 1.000 Dienststunden für acht Kolleginnen und Kollegen vorgesehen" gewesen, so der Landespolizeidirektor. "Heuer werden wir auf rund 2.000 Stunden erhöhen." Man habe gesehen, dass diese Jugendkontaktarbeit für die Polizei "sehr, sehr wichtig" sei, dabei gehe es auch um Prävention.

In der Halloween-Nacht waren auf der Landstraße Böller gezündet und Feuerwerkskörper, Flaschen und Steine auf Passanten, Polizisten sowie auf die Oberleitung der Straßenbahn geworfen worden. 129 Personen wurden angezeigt. (APA, 19.1.2023)