Udo Landbauer ist Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich.

Foto: helena lea manhartsberger

"Lieber Ahmed, lieber Ali, lieber Emre, liebe Fatima, lieber Furkan, lieber Mahmud, lieber Mehmet, lieber Mohammed, lieber Okan, lieber Ömer, lieber Yusuf: Es geht um unser Zuhause, um Niederösterreich." Das sagt die niederösterreichische Landeshauptfrau in einem zusammengeschnittenen Video, das FPÖ-Politiker aktuell in den sozialen Medien teilen. Unterlegt ist es mit orientalisch wirkender Musik.

Die Botschaft ist so tief wie klar: Mikl-Leitner (ÖVP) ist eine Freundin von Menschen mit nicht-österreichischen Vornamen, die seien hier aber in Niederösterreich nicht zu Hause.

Grundlage für diese rassistische Kampagne sind personalisierte Videobotschaften, die die niederösterreichische Volkspartei seit vergangener Woche anbietet: Wer eine Freundin dazu bewegen möchte, bei der Landtagswahl am kommenden Sonntag die ÖVP zu wählen, gibt den Namen der Freundin und den eigenen an – schon bittet die Landeshauptfrau persönlich um Unterstützung.

Mutter und Migrationshintergrund

Günther Haslauer, Pressesprecher der schwarzen Landespartei, nennt das in einem Tweet "abstoßend" – und fordert FPÖ-Chef Udo Landbauer auf: "Machen Sie Schluss mit dieser verbalen Gewalt – oder was würden Sie sagen, wenn Ihre Mutter wegen ihres Namens ... einst so beschimpft worden wäre??"

Haslauer nennt in seinem Tweet den Vornamen der verstorbenen Mutter Landbauers: Er argumentiert mit dessen Migrationshintergrund. Die Mutter des Freiheitlichen ist vor Jahrzehnten aus dem Iran nach Österreich eingewandert. Ob der Verweis darauf die beste antirassistische Strategie ist, darf bezweifelt werden – ein Beitrag zur Niveausteigerung im Wahlkampf war der Tweet aus der Parteizentrale wohl auch nicht. (sefe, 23.1.2023)