Twitter ist auf der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Monetarisierung.

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Immer wieder hat Elon Musk seit seiner Twitter-Übernahme Ende Oktober gesagt, dass zu viel Werbung auf dem Kurznachrichtendienst zu sehen sei. Am vergangenen Samstag gab er dann bekannt: "In den kommenden Wochen" solle dies geändert werden. Außerdem sei ein "teureres Abonnement" geplant, "das keine Werbung zulässt", schrieb er.

Die Erklärung, dass es sich um ein "teureres" Abo" handelt, dürfte auf Twitter Blue Bezug nehmen. Schon jetzt ist es in ausgewählten Ländern möglich, ein solches Abonnement um acht Dollar monatlich abzuschließen. Mit diesem erhält man einerseits Zugang zu einem blauen Verifizierungshaken, andererseits verspricht die Plattform verfrühten Zugang zu neuen Funktionen. Eine Reduktion der angezeigten Werbeschaltungen ist zumindest im offiziellen Funktionsumfang nicht gelistet. Verfügbar ist Twitter Blue zudem nur in den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan.

Umsatzrückgang

Schon Anfang November letzten Jahres musste Musk "einen massiven Umsatzrückgang" Twitters bekanntgeben. Die Schuld gab er damals Aktivistengruppen, die "Druck auf Werbekunden ausüben". Tatsächlich zogen sich damals viele Unternehmen zurück, weil es einen kurzfristigen Anstieg von Hassrede und Desinformation gab. Bisher machte das Anzeigengeschäft rund 90 Prozent des Umsatzes aus.

Schon die Ankündigung, dass man das blaue Verifizierungshakerl künftig käuflich erwerben kann, wurde deshalb als neuer Monetarisierungsversuch gewertet. Die Zahl der zahlenden Kunden liegt allerdings nur im sechsstelligen Bereich, kann den verlorenen Umsatz also kaum wettmachen. Ob die Nachfrage bei einem teureren, werbefreien Abonnement höher sein wird, bleibt abzuwarten, ist jedoch fraglich. Wie viel dieses kosten soll, hat Musk noch nicht bekanntgegeben. (red, 23.1.2023)