Zu woke für die USA: M&M's-Maskottchen gehen vorübergehend in Pension.

Foto: Mars

In Zeiten von Krieg, Klimawandel und Inflation ist es wichtig, sich auf die wirklich wahren Probleme der Welt zu konzentrieren: Schokolinsen, die Diversität repräsentieren. Zumindest in den USA. Denn dort wurde nun angekündigt, die weltweit bekannten Maskottchen der Schokolinsenmarke M&M's in die Zwangspause zu schicken. Das hat das Unternehmen am Montag auf seinem Instagram-Kanal bekanntgegeben.

Für eine progressive Welt

"Amerika, lasst uns reden" – damit beginnt die Ankündigung, die anthropomorphen, sprechenden Figuren vorübergehend verschwinden zu lassen. Im Posting wird die Entscheidung mit dem polarisierenden Redesign der Figuren im vergangenen Jahr begründet. Damals wurde ihnen ein Make-over verpasst, das eine "dynamischere und progressivere Welt" widerspiegeln sollte, in der sich jede und jeder repräsentiert fühlen soll. Das heißt, Fokus auf die Persönlichkeit der Schokolinsen anstatt auf ihr Geschlecht.

Besonders auf das Redesign der beiden weiblichen Schokolinsen reagierte das Netz allergisch. Die grüne M&M's-Figur trug vorher noch kniehohe Stiefel mit Absatz, die braune Figur Stilettos – beiden wurden bequeme Sneaker oder niedrige Absätze verpasst. Das Unternehmen begründete das neue Design als Statement für weibliches "Empowerment" und "ungezwungenes Selbstbewusstsein".

Zu woke, zu wenig sexy

Treibende Kräfte hinter dem Shitstorm waren die Konservativen, an der Speerspitze Fox-News-Moderator Tucker Carlson. Er bezeichnete die neuen M&M's-Figuren als "woke" und kritisierte, dass die weiblichen Figuren nun "weniger sexy" seien. Andere aus dem rechten Lager hingen sich auf dem violetten M&M auf, das als Figur für Inklusion und Akzeptanz steht – für die Konservativen ein Codewort für Transgender.

"Selbst die Schuhe von Süßigkeiten können polarisieren", schreibt M&M's im Statement. Das sei das Letzte gewesen, was man gewollt habe. Schließlich wolle man Menschen zusammenzubringen. Nun will man die Figuren in eine unbestimmte Zwangspause schicken. An ihrer Stelle wird Maya Rudolph als neues Gesicht für die Süßigkeitenmarke nachrücken. Die US-Schauspielerin ist aus der Sketch-Comedy-Show "Saturday Night Live" und dem Film "Brautalarm" bekannt. Berichten zufolge soll Rudolph erstmals als "Chief of Fun" in einem Werbespot beim Super Bowl im Februar zu sehen sein. (rec, 24.1.2023)