Erster Saisonsieg für Olympiasieger Clement Noel.

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Manuel Feller schrammte nach zwei Ausfällen diesmal knapp am Podest vorbei.

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Das Interesse vor Ort war wieder einmal enorm.

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Schladming – Der Franzose Clement Noel hat rechtzeitig vor der Heim-WM in die schnelle Spur gefunden. Der Olympiasieger gewann am Dienstag das Nightrace vor rund 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in Schladming in 1:48,97 Minuten sieben Hundertstel vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern und 0,38 Sekunden vor dem Norweger Lucas Braathen. Manuel Feller (+0,45) verpasste als Vierter das Stockerl um sieben Hundertstel. "Das tut jetzt schon extrem weh, das ist wahrscheinlich der bitterste vierte Platz in meiner Karriere", sagte der 30-jährige Tiroler im ORF. "Nach zwei Ausfällen zuletzt nehme ich das zwar natürlich gerne mit, aber daheim vor so einem Publikum ist es einfach bitter. Vor allem für die Leute tut es mir einfach leid." Der ÖSV blieb damit zum fünften Mal in den 26 Nachtrennen ohne Podestplatz. Auch 2002, 2011, 2015 und 2020 war man leer ausgegangen. Zweitbester Österreicher wurde Fabio Gstrein (1,19) als Neunter. Er war bereits in Kitzbühel als Zehnter zweitbester aus dem ÖSV-Lager.

Halbzeitleader Henrik Kristoffersen (1,33) hat seinen fünften Sieg in Schladming (nach 2014, 2016, 2017, 2020) und seinen dritten Saisonsieg nach Garmisch-Partenkirchen und Wengen klar verpasst, er fiel auf Platz elf zurück. Feller setzte als Zweiter nach dem ersten Lauf in der Entscheidung wie üblich auf Attacke und verpasste das Podest denkbar knapp, immerhin sorgte er nach den Ausfällen in Wengen und Kitzbühel wieder für ein Spitzenergebnis. Mit dem erhofften ersten Saisonsieg eines ÖSV-Technikers hat es jedoch erneut nicht geklappt.

Für Noel klappt es hingegen knapp vor der WM in Courchevel/Meribel (ab 6. Februar) immer besser, er fuhr nach den Plätzen sechs (Wengen) und acht (Kitzbühel) zu seinem zehnten Weltcupsieg. Und zwar wie zuletzt der Schweizer Daniel Yule am Ganslern von Platz sieben nach dem ersten Durchgang kommend. Davor war er diese Saison erst einmal als Dritter (Garmisch-Partenkirchen) am Podest. "Das ist unglaublich, ich bin sehr, sehr glücklich. Es war bisher eine schwierige Saison für mich", sagte er im ORF.

Johannes Strolz kämpfte im Finale offensichtlich mit den Nerven, er verzeichnete viele kleine Fehler und fiel von Platz zwölf auf 16 zurück. Immerhin kam er zum zweiten Mal nach Wengen (Zwölfter) und nach gesamt fünf Ausfällen wieder einmal in die Wertung.

Viele Fehler

Feller hatte wie viele Läufer vor ihm Probleme mit der nachlassenden Piste. "Wir besichtigen auf einer Autobahn und dann verändert sie sich mit jedem Läufer. Ich war nicht der Einzige, der da Probleme hatte. Ein Problem weniger und es wäre sich vielleicht ausgegangen", sagte der Tiroler.

Marco Schwarz, Nightrace-Sieger 2021, war Zwölfter nach dem ersten Lauf, rutschte im Finale aus, stieg zurück, kam mit ordentlich Verspätung an und fiel auf Platz 25 zurück. Adrian Pertl fädelte nach Platz 18 zur Halbzeit in der Entscheidung ein, in Kitzbühel war er als Neunter bester Österreicher.

Mit dem Halbzeitachten Yule scheiterte auch der Sieger von Madonna di Campiglio und Kitzbühel im zweiten Durchgang. Der Brite Dave Ryding, zuletzt Zweiter am Ganslern, fiel nach einem Steher im Finale von Platz sechs auf zwölf zurück.

Neben dem Franzosen Alexis Pinturault (31.) haben auch die Österreicher Simon Rueland (33.) und Michael Matt (35.) das Finale verpasst. Im ersten Lauf ausgeschieden ist Dominik Raschner. Mit einem Einfädler nach zwei Toren verabschiedet hat sich Linus Straßer. Der Deutsche hatte das Nightrace 2022 vor dem Norweger Altle Lie McGrath (diesmal Sechster) und Feller gewonnen.

Am Mittwoch steigt auf der Planai schon das nächste Rennen. Der Riesentorlauf (17.45 Uhr und 20.45, live ORF 1) ist eine Premiere unter Flutlicht. Vor der WM steht noch ein Slalom in Chamonix (4. Februar) am Programm. (Thomas Hirner, 24.1.2023)

Endstand:

1. Clement Noel (FRA) 1:48,97
2. Ramon Zenhäusern (SUI) 1:49,04 +0,07
3. Lucas Braathen (NOR) 1:49,35 +0,38
4. Manuel Feller (AUT) 1:49,42 +0,45
5. Loic Meillard (SUI) 1:49,57 +0,60
6. Atle Lie McGrath (NOR) 1:49,92 +0,95
7. Kristoffer Jakobsen (SWE) 1:50,06 +1,09
8. Alexander Steen Olsen (NOR) 1:50,13 +1,16
9. Fabio Gstrein (AUT) 1:50,16 +1,19
10. Timon Haugan (NOR) 1:50,20 +1,23
11. Henrik Kristoffersen (NOR) 1:50,30 +1,33
12. David Ryding (GBR) 1:50,77 +1,80
13. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:50,87 +1,90
14. Armand Marchant (BEL) 1:51,48 +2,51
15. Joaquim Salarich (ESP) 1:51,50 +2,53
16. Johannes Strolz (AUT) 1:51,56 +2,59
17. Luca Aerni (SUI) 1:51,58 +2,61
18. Erik Read (CAN) 1:51,83 +2,86
. Sebastian Holzmann (GER) 1:51,83 +2,86
20. Stefano Gross (ITA) 1:51,97 +3,00
21. Samuel Kolega (CRO) 1:52,21 +3,24
22. Juan del Campo (ESP) 1:52,32 +3,35
23. Benjamin Ritchie (USA) 1:53,34 +4,37
24. Marc Rochat (SUI) 1:54,57 +5,60
25. Marco Schwarz (AUT) 1:56,10 +7,13
26. Tommaso Sala (ITA) 2:01,49 +12,52
27. Alex Vinatzer (ITA) 2:09,68 +20,71

2. Durchgang:

1. Alexander Steen Olsen (NOR) 53,49
2. Kristoffer Jakobsen (SWE) 53,63 +0,14
3. Fabio Gstrein (AUT) 53,73 +0,24
4. Joaquim Salarich (ESP) 53,76 +0,27
5. Sebastian Holzmann (GER) 53,78 +0,29
6. Armand Marchant (BEL) 53,96 +0,47
7. Atle Lie McGrath (NOR) 54,00 +0,51
8. Luca Aerni (SUI) 54,01 +0,52
. Clement Noel (FRA) 54,01 +0,52
10. Juan del Campo (ESP) 54,15 +0,66
11. Ramon Zenhäusern (SUI) 54,19 +0,70
12. Samuel Kolega (CRO) 54,37 +0,88
Stefano Gross (ITA) 54,37 +0,88
14. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 54,47 +0,98
15. Timon Haugan (NOR) 54,57 +1,08
weiter:
18. Manuel Feller (AUT) 55,02 +1,53
22. Johannes Strolz (AUT) 56,06 +2,57
25. Marco Schwarz (AUT) 1:00,41 +6,92

Ausgeschieden im 2. Durchgang:
Adrian Pertl (AUT), Daniel Yule (SUI), Tanguy Nef (SUI)

1. Durchgang:

1. Henrik Kristoffersen (NOR) 54,19
2. Manuel Feller (AUT) 54,40 +0,21
3. Loic Meillard (SUI) 54,49 +0,30
4. Lucas Braathen (NOR) 54,76 +0,57
5. Ramon Zenhäusern (SUI) 54,85 +0,66
6. David Ryding (GBR) 54,93 +0,74
7. Clement Noel (FRA) 54,96 +0,77
8. Daniel Yule (SUI) 55,37 +1,18
9. Johannes Strolz (AUT) 55,50 +1,31
10. Timon Haugan (NOR) 55,63 +1,44
11. Tommaso Sala (ITA) 55,67 +1,48
12. Marco Schwarz (AUT) 55,69 +1,50
13. Atle Lie McGrath (NOR) 55,92 +1,73
14. Alex Vinatzer (ITA) 56,10 +1,91
15. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 56,40 +2,21
weiter:
16. Fabio Gstrein (AUT) 56,43 +2,24
18. Adrian Pertl (AUT) 56,51 +2,32

Nicht für 2. Durchgang qualifiziert:
33. Simon Rueland (AUT) 58,34 +4,15
35. Michael Matt (AUT) 58,44 +4,25

Ausgeschieden im 1. Durchgang u.a.:
Dominik Raschner (AUT), Linus Straßer (GER), Filip Zubcic (CRO), Albert Popow (BUL)

Weltcup-Gesamtwertung (nach 24 Rennen):

1. Marco Odermatt (SUI) 1186
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 961
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 734
4. Vincent Kriechmayr (AUT) 677
5. Lucas Braathen (NOR) 645
6. Loic Meillard (SUI) 592
7. Manuel Feller (AUT) 456
8. Alexis Pinturault (FRA) 437
9. Marco Schwarz (AUT) 383
10. Daniel Yule (SUI) 334

Slalom Männer (7):

1. Lucas Braathen (NOR) 430
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 389
3. Daniel Yule (SUI) 334
4. Loic Meillard (SUI) 307
5. Manuel Feller (AUT) 291
6. Linus Straßer (GER) 240
7. Clement Noel (FRA) 232
8. Ramon Zenhäusern (SUI) 227
9. David Ryding (GBR) 166
10. Atle Lie McGrath (NOR) 165

Mannschaft Männer (24):

1. Schweiz 3955
2. Norwegen 3238
3. Österreich 2966
4. Frankreich 1684
5. Italien 1332
6. Deutschland 1126
7. USA 792
8. Kanada 771
9. Slowenien 473
10. Kroatien 207

Nationencup (49):

1. Schweiz 7254
2. Österreich 5623
3. Norwegen 4557
4. Italien 4183
5. USA 2859
6. Frankreich 2636
7. Deutschland 1931
8. Kanada 1369
9. Slowenien 1260
10. Schweden 1116