Elefantenrunde zur Wahl in Niederösterreich auf oe24.TV: Indra Collini, Johanna Mikl-Leitner, Helga Krismer, Moderatoren Niki Fellner und Isabelle Daniel, Udo Landbauer und Franz Schnabl.

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Es tut gut, dass die Werbepause die Wahlkampfgemüter kühlt ... oe24 lässt die Debatte laufen; es geht ruppig zu vor der sonntägigen Entscheidung, wie die politische Macht in Niederösterreich verteilt werden soll. "Es hört Ihnen niemand zu! Sans endlich fertig?", schnauzt die am Wort befindliche Grüne Helga Krismer den hereingrätschenden SPÖler an. Franz Schnabl – er steht im Studio auf der rechten Seite neben FPÖler Udo Landbauer – ist nicht der Einzige, den die Grüne verbal anrempelt.

Krismer direkt an Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): "Mir hat eine Nonne geschrieben", dass sie sich bei ihr, der Grünen, politisch "gut aufgehoben" fühle. "Das sollte Ihnen zu denken geben, Frau Landeshauptfrau!" Kein Wunder, dass Mikl-Leitner im Vergleich zu den anderen angespannt wirkt. Es prasselt von allen Seiten auf sie ein. Sie jedenfalls warnt vor einer blau-roten Koalition.

Bei der Einwanderungsthematik setzt sie auf Strenge, die sie in Sätzen wie "Hilfe für die Schwächsten, nicht für die Frechsten" verdichtet. Landbauers Angriffe sucht sie zu parieren, indem sie erinnert, dass unter einem Innenminister Kickl die Asylzahlen viel höher waren als gegenwärtig. Landbauer glaubt das nicht, erwähnt andere Zahlen und nennt die ÖVP beim Thema Wohnungsnot einen "sozialpolitischen Eiskasten". Keine Reaktion kommt von ihm, wenn er von grüner Seite als "Putin-Freund" bezeichnet wird.

Schließlich Indra Collini von den Neos: Sie gratuliert Mikl-Leitner; diese würde ihren hohen Landesposten behalten. Das stehe außer Zweifel. Es gehe vielmehr "um die Menschen", etwa die Jungen: "Lieber gscheite Kinder statt gstopfte Politik!", sagt sie und landet damit, inhaltlich unbedenklich, an diesem ruppigen Abend endlich auch eine markige Pointe. (Ljubiša Tošić, 25.1.2023)