Stefan Wallner ist nun Geschäftsführer des Bündnisses für Gemeinnützigkeit.

Foto: Christian Fischer

Stefan Wallner kommt aus der NGO-Szene, 2009 holten ihn die Grünen als Bundesgeschäftsführer in die Politik, nach einer Zwischenstation in der Privatwirtschaft wurde er 2020 Kabinettschef von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Vergangenen Frühsommer ließ Wallner die Politik ein zweites Mal hinter sich. Nun wird der 51-Jährige als Geschäftsführer einer neuen Interessenvertretung tätig sein, wie die Organisation am Mittwoch bekanntgab. Das Bündnis für Gemeinnützigkeit will künftig als "die starke Stimme" des gemeinnützigen Sektors und der Freiwilligenorganisationen in Österreich auftreten.

Konkret handelt es sich um einen Zusammenschluss von 14 Verbänden – darunter Rotes Kreuz, Caritas, Diakonie und Umweltdachverband – mit rund 70 Einzelorganisationen und Mitgliedern der früheren Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen (IGO). "Gemeinnützige Organisationen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Funktionieren des gesellschaftlichen Ganzen. Das haben die Krisen der letzten Jahre einmal mehr gezeigt", heißt es in der Aussendung.

"Aktiver Dialog mit Politik"

Die neue Interessenvertretung verstehe es nun als ihre Aufgabe, "im aktiven Dialog mit der Politik die Rahmenbedingungen für gemeinnützige Organisationen und Freiwilligenarbeit zu verbessern". Für eine erste Pressekonferenz kommende Woche wurde eine "Halbzeitbilanz der Regierungsarbeit" angekündigt. Neben Wallner sollen dort Annemarie Schlack, Vorsitzende des Bündnisses für Gemeinnützigkeit und Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, sowie ihr Stellvertreter Peter Kaiser vom österreichischen Roten Kreuz vor die Medien treten.

Vor seiner ersten Zeit in der Politik war Wallner zehn Jahre lang Generalsekretär der kirchlichen Hilfsorganisation Caritas. Im Jahr 2002 hatte er die ORF-Aktion zur "Hochwasser-Soforthilfe" aufseiten der Hilfsorganisationen koordiniert. Später wurde er Bundesgeschäftsführer der Grünen; 2017 zog es ihn dann in die Privatwirtschaft. Er fungierte als Leiter des Bereichs Brand Management und Company Transformation der Erste Group – bis die Grünen ihre erste Regierungsbeteiligung im Bund besiegelten.

Wallner war zuerst Generalsekretär im Gesundheitsministerium, nach wenigen Wochen wechselte er in Koglers Ressort. Nach seinem Ausstieg ist ihm Georg Günsberg als Kabinettschef des Vizekanzlers nachgefolgt. (mika, 25.1.2023)