Im Gastblog zeigt Kurt Tutschek eine Fernsehserie, in der das Verhältnis zwischen Mensch und Tier auf außergewöhnliche Weise behandelt wurde.

Manche Serien älteren Datums werden im Laufe der Jahre ja immer wieder durch alle möglichen Fernsehkanäle geschickt und sind damit omnipräsent. Andere hingegen fristen ihr Dasein in den Archiven der TV-Anstalten und erblicken kaum mehr das Licht der Öffentlichkeit.

Deshalb soll diesmal an eine Fernsehserie aus den 70ern erinnert werden, die nur noch selten über die Bildschirme flimmert: "Der Mann in den Bergen."

Dan Haggerty als Grizzly Adams und sein Bär Ben.
Foto: Public Domain | Wikimedia Commons

The Life and Times of Grizzly Adams

Die Geschichte der Serie beginnt mit einem Kinofilm. 1974 kam "The Life and Times of Grizzly Adams" auf die große Leinwand. Der mit einem kleinen Budget von 140.000 Dollar gedrehte Streifen spielte weltweit 65 Millionen Dollar ein und zählte damit zu den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres. Aufgrund des überragenden Erfolgs gaben die Verantwortlichen des Senders NBC grünes Licht zum Dreh einer Fernsehserie, die auf den Motiven des Films basieren sollte.

Das Plakat zum Film.
Foto: Public Domain

Und so wurden bald darauf zwei Staffeln der Serie produziert, die 1977 und 1978 ausgestrahlt wurden. In 37 Episoden berichtet die Serie über das Leben von James "Grizzly" Adams in der Wildnis einer malerischen Wildnis.

Als Erzähler fungiert ein alter Trapper namens Mad Jack, der zu Beginn jeder Folge erklärt, wie es dazu kam, dass es Grizzly Adams in die Berge verschlagen hatte: er war wegen eines Mordes, den er nicht begangen hatte, angeklagt worden und floh in die Wildnis.
Hier die Intro im englischen Original:

Shout! Factory

Adams rettet ein Grizzly-Junges vor dem sicheren Tod und die beiden werden unzertrennliche Freunde, die alle Abenteuer, die in der Wildnis auf sie warten, gemeinsam bestehen. Gedreht wurde die Serie hauptsächlich in den Wäldern Utahs, andere Schauplätze waren auch Arizona und New Mexiko.

Eine Serie, die zur richtigen Zeit erschien, denn die Umweltbewegung nahm in den 70ern langsam Fahrt auf, das Rückbesinnen auf ein Leben im Einklang mit der Natur schien für immer mehr Menschen eine erstrebenswerte Alternative.

Hier zwei Folgen der Serie.

Elisabeth Tertocha
Elisabeth Tertocha

"Der Mann in den Bergen" lebt natürlich von den Hauptdarstellern Dan Haggerty als Grizzly Adams, Denver Pyle als Mad Jack und den vielen trainierten Tieren, die in den einzelnen Folgen Hauptrollen spielen. Am prägnantesten natürlich Ben, der Grizzly, dem man beim Heranwachsen zusehen kann und Nummer sieben, der störrische Esel, der Mad Jack mitunter in den Wahnsinn treibt.

Bekannt und erfolgreich wurde auch das Titellied der Serie. Thom Pace gelang mit "Maybe" ein One Hit Wonder, die Single hielt sich ganze 9 Wochen auf dem ersten Platz der deutschen Hitparade.

Sanremo and more

Die Serie beruht lose auf dem Leben des Grizzly-Jägers John "Grizzly" Adams, der im 19. Jahrhundert in Kalifornien Bären fing, dressierte und an Zirkusse und zoologische Gärten verkaufte. Auch er streifte mit einem Grizzly, dem er den Namen "Benjamin Franklin" gegeben hatte, durch die Wildnis der kalifornischen Wälder. (Kurt Tutschek, 27.1.2023)

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