Im Hooligan-Milieu ermittelt das Saarbrücker Team um Vladimir Burlakov und Daniel Sträßer, das am Sonntag, dem 29. Jänner, um 20.15 Uhr in ORF 2 zum vierten Mal an einen "Tatort" gerufen wird. Nach einem Derby bricht ein Fan mit einer Stichwunde tödlich zusammen, und die Kommissare und ihre Kolleginnen stoßen auf eine Mauer des Schweigens.

In weiteren Rollen spielen unter der Regie von Kerstin Polte u. a. auch Brigitte Urhausen und Ines Marie Westernströer sowie Bineta Hansen, Lorris Andre Blazejewski, Tamer Tahan, Nils Bannert und Till Butterbach. Für das Drehbuch zu diesem Fall zeichnet Melanie Waelde verantwortlich.

"Leider, wie so oft im ,Tatort', werden die eher stereotyp angelegten Charaktere überspitzt dargestellt: die Hooligans gewaltsam, die Polizistinnen nicht so rau wie ihre männlichen Kollegen. Die Protagonisten bleiben dadurch etwas platt. Vielschichtigkeit durch dunkle Vergangenheiten oder ungewöhnliche Freizeitbeschäftigungen herzustellen gelingt nur teilweise. Trotzdem ein Ratespaß – nicht für die ganze Familie, aber für all jene, die kein Problem damit haben, Blut zu sehen", schreibt Natascha Ickert im STANDARD.

Foto: ORF/SR/Manuela Meyer

"Hooliganismus-Action auf die woke Tour? Beachtlich, wie Waelde und Polte diesen mit gebrochenen Rippen und Nasen, mit geschwollenen Gesichtern und Leibern vollen Hool-Krimi modernisieren. Und noch beachtlicher, wie sie dann in einem zweiten Schritt den Krimi über Fußballgewalt recht plausibel in ein Drama mit diversem Familienbild drehen", so Christian Buß im SPIEGEL. "Das hätte alles wahnsinnig bemüht wirken können. Aber bei dem geschmeidigen Punch, mit dem uns die Filmemacherinnen den Plot ihres weiblichen Schläger-Schockers um die Ohren hauen, bleibt einfach keine Zeit für Fragen und Zweifel.

Foto: ORF/SR/Manuela Meyer

"Das Drehbuch von Melanie Waelde sieht starke Frauen vor und will sehr divers sein, also wird das durchdekliniert, bis es jeder kapiert hat. Da gewinnen im Film unter der Regie von Kerstin Polte die beiden Kommissarinnen stark an Profil, da gibt es die wilde Hooliganfrau Alina (Bild: Bineta Hansen) mit den blauen Haaren, die viel brüllt, da ist die resolute Kneipenwirtin, die im Hintergrund die Strippen zieht, eine Polizistin auf der Dienststelle gendert", analysiert Claudia Fromme für sueddeutsche.de. "Dazu gibt es schwule Pflegeeltern, die ein Mädchen adoptieren wollen, dessen Vater vielleicht der tote Hooligan ist und dessen Mutter ganz sicher die Frau mit den blauen Haaren. Am Ende wollen doch alle nur eines: gesehen und respektiert werden. Alles bester Stoff. Aber im Verlauf gerät der Krimi immer mehr zum Wimmelbild der guten Absichten. Der Story dient das nicht."

Jetzt sind Sie an der Reihe, wie gefällt Ihnen dieser "Tatort"? (red, 29.1.2023)

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