Für Diensthund Ike wird die Schnüffelei immer gemütlicher.

Foto: APA/BMF/Zoll

Wien – Die Blütezeit von Falschgeld ist wortwörtlich vorbei. Der Anteil an gefälschten Geldscheinen ging im vergangenen Jahr ein weiteres Mal zurück, wie aus der Falschgeldstatistik der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht.

Im Vorjahr wurden 3971 Fälschungen aus dem Verkehr gezogen, das sind um knapp 500 Stück weniger als im Jahr davor, damals waren es 4456 Blüten. Prozentual bedeutet das einen Rückgang um rund elf Prozent. Die in Österreich am häufigsten sichergestellte Banknote blieb wie bereits in den Jahren davor der 50-Euro-Schein, gefolgt vom Zwanziger und Hunderter. Am unbeliebtesten sind Fünf-Euro-Scheine, davon wurden lediglich 39 Stück gefunden. Der durch Fälschungen entstandene Schaden betrug im Vorjahr rund 244.400 Euro.

Betrüger gehen mit der Zeit

Freilich gehen auch Betrüger mit der Zeit, in der Regel sind sie den Behörden sogar ein paar Schritte voraus. Kriminelle setzen bei ihrem "Geschäftsmodell" schon seit geraumer Zeit verstärkt auf das Internet oder Telefonanrufe. Das Spektrum der Scam-Anrufe ist breit, es gibt unter anderem vermeintliche Anrufe der Polizei oder Europol, Anrufe von Microsoft-Mitarbeitern, Weinumfragen oder SMS über Paketzustellversuche. Dass der Spam-Ordner im E-Mail-Posteingang übergeht, gehört bereits zur Normalität, dennoch kommen Betrüger mit sogenannten Phishing-Mails immer wieder durch.

Kriminelle Effizienz

Telefon- und Onlinebetrug sei viel effizienter. Es gebe keinen persönlichen Kontakt und man könne viel schneller ein riesiges "Feld bearbeiten", heißt es in der Oestereichische Nationalbank (OeNB). Außerdem würden die Kriminellen so zu "echtem" Geld kommen.

An der Beliebtheit von Bargeld ändert all das nichts. OeNB-Direktor Eduard Schock wies darauf hin, dass Bargeld in Österreich mit einem Transaktionsanteil von 70 Prozent weiter die Nummer eins ist.

Überraschenderweise nahm der Anteil an sichergestelltem Falschgeld in Deutschland zu. Das dürfte daran liegen, dass es keine Corona-Einschränkungen mehr gibt und bei Volksfesten, Festivals etc. wieder mehr Blüten in Umlauf gekommen sind. Generell spricht die EZB aber von einem niedrigen Falschgeldaufkommen im gesamten Euroraum.

(and, APA, 31.1.2023)