Teya & Salena treten für Österreich beim Eurovision Song Contest 2023 an.

APA/ Eva Manhart

Besonders lang haben sie heuer im ORF nicht suchen müssen. Jährlich geht es darum, heimische Künstler und Künstlerinnen zu finden, die sich nicht davor fürchten, dass ihre musikalische Glaubwürdigkeit durch eine Teilnahme beim Eurovision Song Contest beschädigt werden könnte. Diesbezüglich ist bei Newcomern nicht gleich alles kaputt. 2023 werden für Österreich die jungen von der ORF-Castingshow "Starmania 2021" bekannten Frauen Teya & Salena an den Start gehen.

Falls heuer nicht wieder so wie im Vorjahr pflichtschuldig die Ukraine gewinnt, die dieses Mal mit der dem heldenhaften Kampf der Soldaten im Asow-Stahlwerk gewidmeten Hymne "Heart of Steel" startet, werden etwa auch dem belgischen Boy-George-Wiedergänger Gustaph mit guter alter Discomusik für den Weltfrieden oder der albanischen Kelly Family in Gestalt von Albina & Familja Kelmendi mit einem Aufruf zur Rettung der Liebe Siegeschancen eingeräumt.

Teya & Salena kommen aus Wien und der Steiermark. Sie sind 22 und 24 Jahre alt. Außer besagter Teilnahme bei Starmania gilt das Duo musikalisch nicht als besonders schwerwiegend vorbelastet. Teya spielte früher Saxofon in einem Jazzorchester und nahm 2020 erfolglos sowohl an der österreichischen als auch an der serbischen Auswahl zum Song Contest teil. Und auch Salena bemühte sich schon 2019 bei der Österreich-Auswahl des Song Contest vergeblich. Sie sang bisher nur auf Familien- und Schulfeiern. Beruflich ist sie als Werbesprecherin und "Station Voice" für Ö3 tätig. Sie sollte also mit für den Song Contest geeigneter Musik, die man sich zwar leicht merken kann, die aber nicht so sehr auffällt, dass es wehtut, bestens vertraut sein.

Auch bezüglich ihres Stylings wirken Teya & Salena unauffällig. Man setzt auf Normcore und Beste-Freundinnen-Optik statt auf Lack und Leder, Robe für den Opernball, Ethnokitsch aus dem Ausseerland oder Hipsteruniform aus der Wiener Streetfood-Tschumsn.

Sagen wir es hart und direkt, der Auftrag des ORF scheint angesichts seiner enormen finanziellen Probleme zu sein, auch heuer wieder beim Song Contest bitte, bitte nicht zu gewinnen. Eine Ausrichtung des Wettbewerbs kommt bekanntlich sauteuer. Das Lied von Teya & Salena ist noch nicht bekannt. Es soll ein schneller, von den Frauen selbst verfasster Popsong sein. Er wird erst am 8. März vorgestellt. Irgendetwas mit Liebe und Weltfrieden könnte es wohl textlich werden. (Christian Schachinger, 31.1.2023)