Es ist längst in aller Munde: Auf der Website von ChatGPT lassen sich Fragen stellen, deren Beantwortung durch eine künstliche Intelligenz (KI) erfolgt – in ganzen Sätzen und mit elaborierten Argumenten. So etwa zur Frage, wie mit der globalen Erwärmung umzugehen ist:

"Um gegen den Klimawandel vorzugehen, ist eine kollektive Anstrengung erforderlich. Dies beinhaltet die Reduktion der CO2-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen und den Umstieg auf eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Es ist ebenfalls wichtig, dass Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen ihre Verantwortung erkennen und handeln, um den Klimawandel zu bekämpfen."

Aber nicht nur Fragen zu Wissenschaft und Co eröffnen einen Dialog mit ChatGPT, so lässt sich etwa per Knopfdruck auf Anfrage Programmiercode generieren oder auch eine Mail-Vorlage für den IT-Support verfassen, um sich über das ausstehende Update zu beschweren. Damit aber nicht genug: Ist man momentan auf der Suche nach einem Job, lässt sich anhand der URL der Ausschreibung mit Angabe von Informationen über bisherige Erfahrungen und Stärken eine relativ aussagekräftige Bewerbung verfassen, die auf die Anforderungen des speziellen Berufs Rücksicht nimmt. Bei all diesen Anfragen sollten gewisse Grundregeln beachtet werden, um ChatGPT mit dem notwendigen Kontext auszustatten.

"Hier ist eine fertige Antrittsrede für den Fall, dass Sie demnächst Bundeskanzlerin werden sollten."
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Mit Humor und Stadtkenntnis ausgestattet

Neben seriöseren Anliegen ist ChatGPT aber auch für so manchen Spaß zu haben: Gibt man etwa die Anweisung "Erzähle mir einen Witz über die österreichische Tageszeitung DER STANDARD, bei dem die vielen Kommentare unterhalb der Artikel vorkommen" ein, so erhält man die Antwort: "Warum liest man den STANDARD nicht nur für seine Artikel, sondern auch für die Kommentare darunter? Weil sie oft genauso unterhaltsam sind wie eine Sitcom." Auch wenn an dem Gefühl für Humor noch etwas geschliffen werden kann, ist doch erstaunlich, wie passend die Antwort auf die eingegebene Aufforderung ist.

Ist man mit einem touristischen Anliegen in Wien unterwegs, lassen sich auch Empfehlungen zu Sehenswürdigkeiten einholen sowie eine Liste mit einigen der besten Kaffeehäuser der Stadt: Café Central, Café Sperl, Café Hawelka, Café Mozart, Demel K. u. K. Hofzuckerbäcker.

Ob man mit dieser Liste übereinstimmen mag, kann freilich für hitzige Diskussionen sorgen. Klar ist aber, dass diese Beispiele sich auf jeden Fall in vielen Reiseführern wiederfinden, insofern kann das Programm die Datenlage wohl einigermaßen akkurat aufgreifen. Dass dieser Vorgang jedoch nicht immer zu einwandfreien Antworten führt, wurde erst zuletzt von Forschenden kritisiert. So seien in angezeigten Ergebnisse immer wieder antisemitische und rassistische Aussagen enthalten, außerdem seien Quellenangaben häufig falsch.

Was sind Ihre Chat-Highlights?

Von welcher Antwort des Programms waren Sie überrascht? Welche Funktion ist kaum zu glauben? Und welche Features würden Sie sich noch wünschen? Diskutieren Sie im Forum! (Tizian Rupp, 9.2.2023)