Wo wird Jakob Pöltl in Zukunft mit seinen Baby-Hooks und Lay-ups scoren?

Foto: AP/Darren Abate

Nur mehr sechs Tage sind es bis zur Trade-Deadline in der NBA, und eine Frage wird bald beantwortet sein: Wohin wechselt Jakob Pöltl? Ein Verbleib bei den San Antonio Spurs scheint ausgeschlossen, ein Tauschgeschäft wird den Wiener zu einem neuen Klub führen.

Es ist eine delikate Situation für die Spurs. Pöltl ist einer der wenigen Lichtblicke bei den Texanern, die in der heurigen Saison Kanonenfutter sind, mit einer Bilanz von 14 Siegen und 38 Niederlagen das drittschlechteste Team der Liga. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, für eine Verlängerung müssten die Spurs viel Geld in die Hand nehmen. Geld, das eigentlich für einen Neuaufbau des Teams gebraucht wird.

Geht es nach diversen NBA-Analysten, könnten Pöltl mit einem neuen Vertrag 15 bis 25 Millionen Dollar pro Jahr winken. Ein Team, das starkes Interesse signalisierte, ist Pöltls Ex-Klub Toronto. Die Raptors spielen eine durchwachsene Saison, brauchen Verstärkung, um es ins Playoff zu schaffen. Ihr Starting-Center ist ein gewisser Christian Koloko und kommt im Schnitt auf 3,8 Punkte und 3,5 Rebounds. Puh.

Der Traum eines jeden Chefs

In seiner siebenten NBA-Saison bringt es Pöltl auf zwölf Punkte und 9,1 Rebounds im Schnitt. Das ist grundsolid. Tauschgeschäfte umfassen nicht selten mehrere Teams. Ein Beispiel, wie das ablaufen könnte: Phoenix verschifft seinen unglücklichen Center DeAndre Ayton nach Toronto, die Suns bekommen Fred van Fleet und "the austrian hammer" Pöltl. Die Spurs erhalten im Gegenzug von Phoenix und Toronto zukünftige Draftpicks.

Pöltl ist der Traum eines jeden Chefs. Ein Arbeitnehmer, der sich für nichts zu schade ist, sich nie ins Rampenlicht drängt. Uneitel, kritikfähig, mit Durchhaltevermögen. Sucht man im Wörterbuch den Begriff Professionalität, findet man ein Foto von Pöltl.

Hartnäckig hält sich das Trade-Gerücht um die Golden State Warriors. Der regierende Meister ist in der Verteidigung inferior, lässt im Schnitt 118,3 Punkte pro Spiel zu. In dieser Kategorie sind die Warriors das viertschlechteste Team der Liga, Pöltl könnte mit seiner Präsenz unter dem Korb Abhilfe leisten. Was ein Kevon Looney zeigt, würde Pöltl allemal zusammenbringen. Die Kugel fangen, wenn Superstar Steph Curry gedoppelt und getripelt wird? Kein Problem.

Stimmen sie ab!

Vielleicht landet der Wiener auch in La La Land? Die Lakers brauchen einen Backup für den verletzungsanfälligen Anthony Davis, und sollten sie Pöltl holen, könnte Davis auf seiner angestammten Position als Power Forward spielen. Der Stadtrivale, die Clippers, werden ebenfalls als möglicher Tauschpartner genannt.

"Natürlich ist es gut zu hören, dass auch große Teams an mir Interesse haben. Ich glaube, es liegt oft auch daran, dass ich viele verschiedene Rollen spielen kann, dass ich mich eben bei einem guten Team auch leicht einen Schritt zurücknehmen und die Drecksarbeit am Parkett machen kann. Also, sollte sich so eine Situation ergeben, bin ich auch dafür absolut bereit", sagt Pöltl.

Was auch immer passieren wird: Für Jakob Pöltl kann es sportlich nur bergauf gehen. Ständig zu verlieren, das nagt an der Sportlerseele. (Florian Vetter, 4.2.2023)