Der Nachhaltigkeit in Lehre und Hochschulmanagement hat sich das Bündnis Nachhaltige Hochschulen verschrieben.

Nachhaltigkeit findet sich in vielen Studiengängen der Fachhochschulen wieder. Das jüngste Beispiel findet sich an der FH Burgenland. Im Herbst soll dort das Bachelorstudium International Sustainable Business starten. Man begegne damit dem stark wachsenden Bedarf der Unternehmen nach Fachkräften in diesem Bereich.

Der Studiengang wird auf Englisch geführt, heißt es dazu in einer Aussendung. Aber auch an den anderen Fachhochschulen gibt es ein buntes Spektrum an Studiengängen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen. An der FH Joanneum gibt es beispielsweise den Bachelor Nachhaltiges Lebensmittelmanagement, Green Mobility an der FH Campus Wien oder Bio- und Umwelttechnik an der FH Oberösterreich.

"Was das Thema Nachhaltigkeit betrifft, so können wir Fachhochschulen aus dem Vollen schöpfen", sagt Elisabeth Steiner, Leiterin des Departements Soziales an der FH Campus Wien und auch ehrenamtliche Obfrau des Bündnisses Nachhaltige Hochschulen. An den Fachhochschulen gebe es sehr viele Experten aus unterschiedlichen Bereichen. Und die brauche es auch. Denn Nachhaltigkeit sei ein sehr komplexes System. "Ökologische Nachhaltigkeit steht in einer Wechselwirkung mit der ökonomischen, sozialen Dimension", ergänzt sie.

Gemeinsame Sache

Um das Thema in den Dimensionen Lehre, Forschung, Hochschulmanagement und Kooperationen stärker voranzutreiben, wurde auf Initiative der FH Campus Wien im Oktober 2021 gemeinsam mit zwölf weiteren Fachhochschulen das Bündnis Nachhaltige Hochschulen (BNH) gegründet. An den Fachhochschulen war das Thema schon länger präsent, durch das Bündnis könne das Thema auch in der Außenwahrnehmung besser sichtbar und erlebbar gemacht werden.

Als Beispiel nennt Steiner den ersten Jahreskongress des Bündnisses, der am 9. Februar an der FH Kufstein über die Bühne gehen wird. Im Kern sei es eine Veranstaltung für die Bündnismitglieder, die Vorträge am Abend sind aber kostenfrei und öffentlich zugänglich. "Als nachhaltige Hochschule haben wir ja auch einen Bildungsauftrag." Sichtbar wird das Bündnis aber auch durch den Sustainability Day, der im vergangenen Jahr an der FH Burgenland stattgefunden hat, oder durch die geplante Summer School zum Thema Biomimikry, also die Natur als Vorbild für neue Strukturen oder Prozesse.

Im Zentrum des Bündnisses stehen der Erfahrungs- und Kompetenzaustausch sowie der Aufbau von langfristigen und strategischen Partnerschaften. Durch das Bündnis sollen die Bildung von Synergien vereinfacht und vorhandene Kompetenzen und Ressourcen besser genutzt werden, heißt es in der Gründungscharta. "Gerade der interdisziplinäre Austausch, der durch das Bündnis gestärkt wurde, ist das Tolle daran." Daneben sei auch die Bewusstseinsbildung zum Thema Nachhaltigkeit sowohl bei Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden eine wichtige Aufgabe.

Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde diese Initiative mit dem zweiten Platz in der Kategorie Regionale Kooperationen beim Sustainability Award 2022 ausgezeichnet.

Enge Zusammenarbeit

Das Bündnis sei aber nicht als Gegenbewegung zur Allianz Nachhaltige Universitäten, die bereits 2012 gegründet wurde, zu verstehen, ergänzt sie. "Es gibt gute Kooperationen zwischen unserem Bündnis und der Allianz." Für die Gründung eines eigenen Bündnisses waren vor allem Unterschiede im finanziellen Rahmen ausschlaggebend. Ganz bewusst habe man sich aber für den Begriff Hochschulen bei der Namensgebung entschieden, da man auch offen für andere Hochschulen, wie beispielsweise die Pädagogischen, sein möchte. Interessenten gebe es sowohl bei den Pädagogischen Hochschulen als auch bei den Fachhochschulen, die noch nicht im Bündnis sind. (Gudrun Ostermann, 7.2.2023)