Chinesische Spionage oder US-Wetterballon? Die Unterscheidung fällt nicht immer leicht.

Foto: IMAGO/Joe Granita

Es war schon fast ein Krimi, der sich vergangenes Wochenende vor den Augen der Zuseherinnen und Zuseher amerikanischer Berichterstattung abspielte: In Echtzeit konnte man in diversen Livestreams miterleben, wie ein chinesischer Spionageballon von der US-Luftwaffe abgeschossen wurde.

Doch noch bevor Präsident Biden den Abschuss anordnete, verfolgten tausende aufmerksame Beobachter den vermeintlichen "Eindringling" auf Flightradar24. Innerhalb kurzer Zeit wurde ein unbedenklicher US-Forschungsballon zum meistgetrackten Objekt der Website. Laut Businessinsider verfolgten mindestens 4.000 Menschen das "verdächtige" Objekt.

Am Samstag löste Flightradar24 die Verwirrung endgültig auf: Der Ballon, der ursprünglich unter dem Label "HBAL617" geführt wurde, erhielt kurzerhand eine neue Bezeichnung. "Sorry, this is not a Chinese balloon", war hier plötzlich in der Beschreibung des Flugzeugtyps zu lesen.

Der amerikanische Forschungsballon gehört Aerostar, einer Firma aus South Dakota. In Zukunft wird seine Arbeit wohl wieder weniger Aufsehen erregen. (red, 6.2.2023)