Tinder veröffentlicht anlässlich des Safer Internet Day neue Features.

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Mit 75 Millionen aktiven Usern im Monat ist Tinder nicht nur die erfolgreichste Dating-App der Welt, sondern für viele das Mittel der Wahl, wenn es um die Partnersuche geht. Doch wenig zerstört die romantische Stimmung beim Swipen so sehr, wie wenn einem plötzlich der eigene Chef oder die Ex-Partnerin in der App entgegenlächelt. Das soll nun mit einer ganzen Reihe von neuen Features verhindert werden.

Pünktlich zum Safer Internet Day hat Tinder nun unter anderem einen Inkognito-Modus eingeführt, bei dem man dafür bezahlt, dass einen andere Nutzerinnen und Nutzer nicht sehen können.

Früher konnte man das eigene Profil nur ganz verstecken, wenn man von gewissen Menschen auf der Plattform nicht mehr gefunden werden mochte. Mitglieder können in der App nach wie vor "Gefällt mir" und "Nein" sagen, aber nur diejenigen, die sie gelikt haben, sehen sie in ihren Empfehlungen. Das soll es der Kundschaft ermöglichen, genau zu bestimmen, wer das eigene Profil zu sehen bekommt. Der Inkognito-Modus steht allerdings nur zahlender Kundschaft mit Tinder+, Gold- oder Premium-Abo zur Verfügung.

Außerdem macht die App es in Zukunft möglich, ganze Profile zu blockieren, so kann man etwa ehemalige Bekanntschaften oder die Chefin oder den Chef aussperren.

Tinder argumentiert mit Sicherheit

Als Funktion zum Fremdgehen will man das neue Feature bei Tinder aber nicht verstanden wissen, schließlich könnte man ja auch die eigene Ehefrau oder Lebensgefährten blockieren. Vielmehr handle es sich dabei um ein Sicherheitsfeature, sagt Rory Kozoll von der Abteilung für Produkt und Integrität gegenüber "Cnet". "Als Gastgeber dieser Party ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir den Menschen, die zur Tür hereinkommen, vertrauen können."

Von nun an können Tinder-Nutzer auch unangebrachtes Verhalten mit der "Long Press Reporting"-Funktion melden. Beleidigende oder anstößige Nachrichten kann man ab sofort antippen und halten, um sie einfach zu melden. Schreibt man selbst Nachrichten, die Tinder als unpassend einstuft, wird man in Zukunft mit einer "Bist du sicher?"-Einblendung gewarnt. Auf der Empfängerseite werden Userinnen und User "Stört dich das?" gefragt. Dieses Feature wurde nun um neue Keywords und Emojis erweitert.

In jüngster Vergangenheit sind Dating-Apps in die Kritik geraten, zu wenig für die Sicherheit ihrer Nutzer zu tun. Die Match Group, der Mutterkonzern von Apps wie Tinder und Okcupid, gibt nach eigenen Angaben jährlich Millionen von Dollar für die Prävention, Überwachung und Beseitigung von "schlechten Akteuren" aus, darunter auch registrierte Sexualstraftäter. Dennoch gelingt es Kriminellen immer wieder, die App für ihre Zwecke zu nutzen, etwa als sich ein gesuchter Mörder mit der Hilfe von Dating-Apps Fluchthelferinnen suchte. (red, 7.2.2023)