Der Fasching ist in vollem Gange – und im Kindergarten, der Schule und dem Freundeskreis steigt dieser Tage so manches Faschingsfest. Auch der eine oder andere Umzug mit kostümierten Kindern findet zu diesem Anlass statt. Meistens haben die Kleinen eine recht genaue Vorstellung davon, wie beziehungsweise als was sie verkleidet sein möchten – was aber nicht immer dem entspricht, worin Mama und Papa sie gerne sehen möchten.

Ob diesen Kostümen Diskussionen vorangegangen sind?
Foto: APA/REINHARD HÖRMANDINGER

Faschingskostüme: Nicht immer unproblematisch

Im Idealfall sucht sich Sohn oder Tochter etwas aus, das auch für die Eltern vollkommen in Ordnung ist. Herrscht hier Einigkeit, beginnen Überlegungen zur möglichen Umsetzung. Will das Kind beispielsweise als Batman gehen, kann man entweder kurzerhand auf ein gekauftes Kostüm zurückgreifen – oder das Kind mittels ins Gesicht gezeichneter Fledermaus, schwarzer Kleidung und genähtem Cape in den dunklen Ritter verwandeln. Je nach Naturell des Kindes kann es vorkommen, dass die kreativen Bemühungen der Eltern gar nicht besonders geschätzt oder gewürdigt werden und das gekaufte Kostüm, das man einwandfrei als das erkennt, was es darstellen soll, sich größerer Beliebtheit erfreut.

Noch schwieriger wird es, wenn man als Elternteil nicht damit einverstanden ist, als was das Kind gehen möchte. Herrscht im Kindergarten gerade ein großer Hype um den neuesten Disney-Film, "Paw Patrol", "Peppa Pig" oder "Pokémon", findet man es vielleicht wenig erfreulich, wenn das Kind als derselbe beliebte Charakter gehen möchte, den noch vier andere in seiner Kindergartengruppe oder auf dem Faschingsfest verkörpern. Manche Eltern sehen den Fasching als willkommenen Anlass, um selbst als besonders findig und originell wahrgenommen zu werden. Wenn ihr Kind da nicht mitziehen will, kann das für Irritation sorgen. Möglicherweise will das Kind auch als allzu gruselige oder bewaffnete Figur gehen, was man als Mutter oder Vater ebenfalls womöglich ablehnt.

Andere Kostüme sind aus Gründen politischer Korrektheit inzwischen höchst problematisch. Fand noch die Eltern- und Großelterngeneration nichts Schlimmes daran, ein Kind als Indianer, Geisha, Chinese oder Scheich zu verkleiden, wirkt ein solches Kostüm heute geradezu ignorant in Bezug auf kulturelle Aneignung und Co.

Wie ist das bei Ihnen?

Als was wollte sich Ihr Kind schon alles verkleiden – und war das für Sie in Ordnung? Falls Sie nicht damit einverstanden waren: Wie haben Sie sich geeinigt? Tendieren Sie eher zum Kauf eines Kostüms oder werden Sie gerne selbst kreativ? Und wie gehen Sie damit um, wenn Ihr Kind sich eine problematische Verkleidung wünscht? Erzählen Sie im Forum! (Daniela Herger, 15.2.2023)