Betta- oder Kampffischen gelten als sehr intelligent.

Foto: Regine Hendrich

Sogenannte Challenge Runs sind bei Content-Schaffenden immens populär. Dabei werden Videospiele mit selbstauferlegten Handicaps durchgespielt, etwa die superschweren "Dark Souls"-Spiele mit einem dafür eigentlich ungeeigneten Controller. Manchmal müssen Spiele in einer gewissen Zeit geschafft oder ohne einen gegnerischen Treffer einzustecken durchgespielt werden. Der Youtuber hinter dem Kanal Mutekimaru hat eine besondere Form des Zockens für sich entdeckt: Er lässt seine Fische für ihn spielen.

Das alleine wäre schon eine Geschichte wert, aber es geht noch absurder: Durch einen Glitch konnten die Fische die Kontrolle über die Nintendo Switch ihres Halters übernehmen, änderten seinen Benutzernamen, richteten ein Paypal-Konto ein und belasteten sogar seine Kreditkarte.

Maurice, Moo und Ponyo kapern die Konsole

Doch der Reihe nach: Die Betta (oder Kampffische) sind regelmäßig auf dem Youtube-Kanal zu sehen. Mithilfe von Bewegungssensoren werden ihre Bewegungen erkannt und diese dann auf die Switch übertragen. Warum sich der Youtuber für Betta-Fische entschieden hat, ist nicht ganz klar, aber den Tieren wird eine gewisse Intelligenz nachgesagt. Die Fische mit den Namen Maurice, Moo und Ponyo sind die Stars der Show.

Während eines Livestreams sollten die drei Fische eigentlich "Pokémon Karmesin & Purpur" spielen. Ihr Besitzer beging aber den verhängnisvollen Fehler und legte eine Pause ein – und während sie unbeaufsichtigt waren, legten die Tiere aber plötzlich ein gehöriges Maß an krimineller Energie an den Tag. Als das Spiel abstürzte, konnten die drei Spieler plötzlich die Kontrolle über die Konsole ihres Besitzers übernehmen.

むてきまるちゃんねる -Mutekimaru Channel-

In den nächsten Stunden änderten die Fische den Namen des Besitzers auf seiner Switch, luden einen neuen Avatar herunter, richteten ein PayPal-Konto ein und schickte dem Besitzer eine E-Mail darüber. Darüber hinaus taten sie etwas, das wohl noch kaum ein Mensch getan hat: Sie riefen die Geschäftsbedingungen im Nintendo eShop auf.

Die Fische fügten dem Switch-Konto ihres Besitzers 500 Yen (3,55 Euro) hinzu und verrieten dadurch seine Kreditkartendaten, denn das Streamingpublikum konnte die gesamten Aktionen der Fischbande mitverfolgen.

Bei dem Youtube-Kanal nahm man den Kreditkartenbetrug samt anschließendem Doxxing mit Humor: "Dies ist das weltweit erste schockierende Video eines Zierfisches, der mit der Kreditkarte seines Besitzers einkauft", hieß es im Untertitel. (red, 8.2.2023)