Protestfiguren aus bemalter Pappe des Kollektivs Taring Padi aus Indonesien auf der documenta fifteen in Kassel.

Foto: IMAGO/epd

Kassel – Der designierte Documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann will, dass die Ausstellung "auch zukünftig so mutig bleibt, wie sie es bisher gewesen ist". Dem Magazin "Monopol" sagte der Kulturmanager, der am 1. Mai sein Amt antritt, er begegne dieser Aufgabe "mit viel Respekt, aber auch mit Enthusiasmus und Vorfreude".

Dem Eindruck, die alle fünf Jahre stattfindende Kunstschau in Kassel habe sich seit dem Antisemitismusskandal 2022 überlebt, "muss man widersprechen", sagte Hoffmann. "Grundsätzlich glaube ich, das ist meine wirklich tiefste Überzeugung, dass wir eine solche Betrachtung unserer Gesellschaft im Spiegel der Kunst einfach brauchen und dass auch das Publikum das so sieht."

Neue Weichenstellungen

Die Documenta sei in einer Phase, in "der es auch um grundsätzliche Weichenstellungen geht", sagte Hoffmann. Dabei gehe es neben organisatorischen Veränderungen auch "um die Festlegung von Standards im Umgang mit Kunstfreiheit und ihren Grenzen". Das Gutachten des Juristen Christoph Möllers zeige, wie hoch der Wert der Kunstfreiheit in Deutschland ist. "Auf der Basis dessen, was wir da lesen, kann man stärkeren Einfluss von der Politik auf den kuratorisch-künstlerischen Bereich nicht erwarten. Das ist eine gute Nachricht." (APA, dpa, 9.2.2023)