Der Verkehr wurde nur für wenige Minuten blockiert.

Foto: IMAGO/Martin Juen

Linz – Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation haben Freitagfrüh die Waldeggstraße in Linz blockiert. Dabei klebten sich vier ihrer Mitglieder wieder auf der Straße fest, der Verkehr geriet ins Stocken. Die Demonstrierenden forderten, wie schon bei ihren zahlreichen vorangegangenen Protesten, Tempo 100 auf Österreichs Autobahnen sowie ein Frackingverbot.

Laut Polizei wurde diese um 8.03 Uhr alarmiert. Beamten befreiten die vier Personen mit Lösungsmitteln vom Asphalt. Um 8.27 Uhr sei die Fahrbahn wieder frei gewesen, wobei sich bereits ein erheblicher Rückstau gebildete hatte. Acht Streifen waren im Einsatz, auf Twitter veröffentlichte die Letzte Generation ein Video der Protestaktion.

Unterstützung aus der Wissenschaft

Oberösterreichische Wissenschafter und Wissenschafterinnen unterstützen die "Letzte Generation". Die Dringlichkeit der Klimakrise erfordere viel wichtigere Debatten als jene, ob die Protestformen gerechtfertigt sind. "Die öffentliche Sicherheit wird nicht durch Proteste bedroht, sondern durch das Versagen der Politik im Klimaschutz", sagte Mirko Javurek von Scientist für Future OÖ.

Aktivistin Jelena Saf berichtete, sie habe lange an der Waldeggstraße gewohnt. "Der Lärm war nicht auszuhalten, und die Luft war so schlecht, dass ich ständig krank war. Erst seit ich von dort weggezogen bin, geht es mir gesundheitlich wieder besser. Niemand sollte gezwungen sein, Autoabgase einzuatmen – wir brauchen weniger, nicht mehr Verkehr auf unseren Straßen", so die 24-Jährige. Der 17-jährige Schüler Thomas Öllinger hatte sich ebenfalls festgeklebt und kritisierte die Pläne für neue Gasbohrungen in Molln scharf: "Wie kann eine Regierung den Ausstieg aus fossiler Energie ernst meinen, wenn sie gleichzeitig zulässt, dass hier in Oberösterreich nach neuem fossilem Gas gebohrt wird?" (APA, red, 10.2.2023)