Gesundheitsstadtrat Peter Hacker in der "ZiB2".

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Bürgermeister Michael Ludwig sagt, es bestehe momentan keine Gefahr, dass die Infektion zu einer Überschreitung der Spitalskapazitäten führt. Warum schafft Wien die Maskenpflicht dann nicht sofort ab, sondern erst in drei Wochen? Die Frage an Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker musste Martin Thür am Donnerstagabend in der "ZiB 2" gleich dreimal stellen. Antworten bekam er – jedoch keine, nach der er gefragt hatte. Aber so ist es ja oft.

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Zusammengefasst sagte Hacker, es gebe Spielregeln, daran halte man sich. Außerdem rolle die nächste Infektionswelle heran. Diese sei zwar infektiös, mache aber "nicht kränker". War der sogenannte "Wiener Weg" sinnvoll, wenn jetzt im Nachhinein die Übersterblichkeit genauso hoch wie im restlichen Bundesgebiet liegt, nämlich bei plus acht Prozent? Er beteilige sich nicht an den Diskussionen von Statistiken, sagte Hacker und überraschte den Interviewer damit sichtlich – stammen die Zahlen doch von Wiens Statistikbehörde. Er schaue sich die Zahlen der Statistik Austria an, sagte Hacker, da würden die Zahlen "sehr gut" aussehen: "Es ist Ihre Statistik", warf Thür ein. "Jo, jo", parierte der Gesundheitsstadtrat. Es gehe aber um das "Gesamtgefüge".

Alles richtig gemacht

Den Weg der Vorsicht wusste Hacker mit Seitenhieben auf die bundesweiten Maßnahmen zu verteidigen, die Impfpflicht nannte er ein "gutes Beispiel für einen Zickzackkurs", von dem die Bevölkerung wisse, dass sie nicht die "Sozialdemokraten vorgeschlagen haben", sondern: "Die Sozialdemokratie hat gesagt, wir tragen es mit, wenn ihr es unbedingt wollt."

Also alles richtig gemacht, oder? Das fragte auch Thür: "Selbstverständlich habe man Fehler gemacht", gestand Hacker ein. Man habe während des Höhepunkts der Pandemie zu wenig darauf bestanden, dass es österreichweit "ruhigere Maßnahmen gibt." Er wisse nicht, wofür er sich rückwirkend entschuldigen solle. (Doris Priesching, 10.2.2023)