Hans-Jochen Wagner (Hauptkommissar Friedemann Berg), Eva Löbau (Hauptkommissarin Franziska Tobler) werden im neuen "Tatort" mit einem Fall aus der Vergangenheit konfrontiert.

Foto: ORF/SWR/Benoit Linder

Es ist eine Begegnung der seltenen Art, die Kommissarin Franziska Tobler (Eva Löbau) fasziniert. Ein einsamer Wolf streift am Sonntag im Schwarzwald-Tatort Unten im Tal durch den Wald. "Das war voll schön", meint sie und schiebt nach: "Also hinterher".

Tobler und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) suchen auch nach einem Wolf. Allerdings einem menschlichen, der in der Dorfidylle vor 14 Jahren ein Mädchen umgebracht hat.

Jahre später

Schon damals waren die beiden Kommissare aktiv. Jetzt, da die Leiche auftaucht, steigen sie wieder in den Fall ein. Erneut befragen sie den Hauptverdächtigen, die Familie, den Freund, die Freundin. Mit bisweilen fast schon quälender Ruhe verfolgt auch die 14-jährige Toni die Ermittlungen. Sie ist die Tochter der ermordeten Rosa und konnte ihre Mutter nie kennenlernen.

Wie der dustere Nebel über dem Tal hängt immer die eine Frage über der Geschichte: Wie anders hätte das Leben des Mädchens verlaufen können?

Es passiert – natürlich – eine weitere Gewalttat, jemand von damals wusste zu viel. Und dass der Hauptverdächtige bloß verdächtig ist, ist offensichtlich.

Fast zu viel Elend

Die Auflösung bringt in diesem ruhigen, aber atmosphärischen Krimi fast zu viel Elend ans Licht. Eine Nummer kleiner wäre vielleicht tiefer unter die Haut gegangen.

Aber mehr zählen die vielen kleinen Szenen, die das grausame Gefüge der Dorfgemeinschaft und Familie en passant, aber subtil offenbaren. Hauptsache, es ist genug zu essen und zu trinken da.

Für Tobler und Berg ist es jetzt auch schon der zehnte "Tatort". Das erste runde Jubiläum wird mit diesem Dorfkrimi durchaus würdig begangen. (Birgit Baumann, 11.2.2023)