Auf seinem Kurztrip will Söder mit Albanien und Rumänien eine enge Zusammenarbeit und Partnerschaft vereinbaren.

Foto: IMAGO/Christian Spicker

München/Tirana – Mit eigenen Mitarbeitern und einem neuen Büro will Bayern auf dem Balkan potenziellen Pflege- und Fachkräften die Einreise in den Freistaat erleichtern. "In Albanien gründen wir zeitnah ein eigenes Büro über die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft. Wir wollen präsent sein für Investoren und gleichzeitig Pflegekräfte und Fachkräfte nach Bayern holen – deutlich schneller, als es der Botschaft im Moment leider gelingt", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

"Wir suchen gezielt nach dringend benötigten Fachleuten und gehen auf die Botschaften zu, wenn Arbeitsanbahnung stattfindet", erklärte Söder, der am Montag zunächst Rumänien und dann auch die albanische Hauptstadt Tirana besuchen will. Ziel sei eine "Fast Lane", also ein beschleunigtes Einreiseverfahren. Zudem setze sich Bayern dafür ein, dass Rumänien in den Schengen-Raum ohne Grenzkontrollen komme und Albanien Mitglied der Europäischen Union werde.

Auf der Suche nach neuen Partnern

Laut Söder passen die neuen Verbindungen auf den Balkan zur bayerischen Nachbarschafts- und Partnerschaftsstrategie. Zu engen Verbindungen nach Österreich, Tschechien, Kroatien, Bulgarien und auch Griechenland sollen jetzt Rumänien und Albanien hinzukommen. Bayern wolle neue Partner finden, da die Bundesregierung leider den Südosten Europas vernachlässige, sagte Söder. "Deshalb verstärken wir unser Engagement zusätzlich."

"Damit wollen wir zielgerichtet die Stellung Bayerns in Europa stärken", sagte der CSU-Chef. "Bayern hat sich immer als Anwalt, Partner und Brückenbauer nach Süd- und Südosteuropa verstanden. Viele Menschen von dort leben bei uns in Bayern, Rumänen sind beispielsweise die stärkste Gruppe mit ausländischer Herkunft."

Auf seinem Kurztrip will Söder nach eigenen Worten mit Albanien und Rumänien eine enge Zusammenarbeit und Partnerschaft vereinbaren: "In Albanien starten wir erstmals mit einer gemeinsamen Regierungskommission, während wir die bestehende Kommission mit Rumänien völlig neu beleben." Zudem solle der kulturelle Austausch mit Rumänien weiter gestärkt werden. "Und wir wollen die Zusammenarbeit bei den Themen Energie, Technik und IT voranbringen." (APA, 11.2.2023)