Fauda, ein zuverlässiger Lieferant für Suspense, Kameradschaft – und Schießereien.

Foto: Netflix

Lange mussten wir warten, die Pandemie war schuld. Jetzt aber ist sie da: Fauda, Staffel 4. Wie kaputt ist Doron? Ist er jetzt wirklich draußen aus dem Undercover-Team, das stets alle Hände voll zu tun hat, um arabische Extremisten zur Verantwortung zu ziehen oder zumindest zur Strecke zu bringen? Können sie es überhaupt ohne ihn, der nun lieber ein Leben als Bauer in der israelischen Wüste fristen will als im Westjordanland sein Leben zu riskieren?

Ja, Doron ist ziemlich kaputt, ausgebrannt. Aber auch enttäuscht, weil man "da oben" offenbar glaubt, dass er es nicht mehr draufhat; dass er eine Gefahr für sein Team wäre, würde er noch einmal auf Mission geschickt werden.

Es kommt so, wie es überall in Heldenepen zwischen Los Angeles und Tel Aviv kommen muss: kettenrauchendes Comeback unter Schmerzen! Doron erkämpft sich wieder das Vertrauen seiner Chefs und Kumpels. In Belgien, in Israel, im Westjordanland, im Libanon und in Syrien machen er, Eli, Nurit, Sagi und die anderen Jagd auf einen Entführer und Terroristen – alles schon da gewesen, nicht weiter überraschend. Aber immerhin spannend inszeniert. Und wieder einmal potenziell fatal: Dorons Schwäche für Frauen mit problematischer Verwandtschaft – er wird’s wohl nie lernen. Andererseits: alles für die Mission!

Trailer zur vierten Staffel von "Fauda".
yes Studios

Was nie zu kurz kommt: Fauda ist ein zuverlässiger Lieferant für Suspense, Kameradschaft – und Schießereien. Und die Einsicht, dass es auf allen Seiten nicht nur Schwarz und Weiß gibt. Fazit? Kann man schauen, eignet sich absolut zum Binge-Watching – aber an das Herausragende der ersten Staffeln reicht diese nicht mehr ganz heran. Ob Doron noch eine Chance bekommt? (Gianluca Wallisch, 13.2.2023)