Im Video warnt eine Stimme, dass Teslas Full Self-Driving Kinderwägen und selbst Kinder nicht erkennen würde.

Foto: Youtube/Dawn Project

Eigentlich buchen große Marken Werbespots beim Super Bowl, um mit möglichst witzigen oder aufwendigen Videoclips Millionen von Menschen für ihr Produkt zu begeistern. Die Ausnahme sind – schon allein aufgrund der hohen Kosten – Anti-Werbungen. Der US-Autohersteller Tesla war nun Opfer eines solchen Spots.

The Dawn Project

Kinder-Puppen überfahrend

30 Sekunden lang ist der Spot, der auf Teslas Full Self-Driving schießt. Man sieht, wie ein Modell, ohne zu bremsen, über Kinder-Puppen fährt, Einfahrtsschilder ignoriert oder einen parkenden Schulbus trotz Warnblinkanlage überholt. Eine dazu passende Frauenstimme erklärt, dass das von Tesla gepriesene Feature nicht funktioniert und deshalb verboten gehört.

Produziert wurde der Spot von Dawn Project, einer Organisation, die vom Tech-Veteranen Dan O'Dowd gegründet wurde. Das erklärte Ziel der Organisation: "Computer sicher für die Menschheit" zu machen. Dazu gehört laut O'Dowd die komplette Verbannung des Full-Self-Driving-Features des Tesla-Konzerns. Der Werbespot ist nicht die erste Aktion gegen Musks Autokonzern. Laut eigenen Aussagen flossen bereits Millionen Dollar in Kampagnen, die vor dem Autopiloten des Tesla-Konzerns warnen.

Tesla selbst schaltet selten bis gar nicht traditionelle Werbung wie etwa TV-Spots. Die "Washington Post" verleitet das zu der Annahme, dass dies für viele Menschen der erste Kontakt zur Automarke sein könnte. Die Tesla-Community sieht das gelassener und bedankt sich bei den Machern sogar. "Es ist eindeutig, dass die Tests gefälscht waren, aber danke dafür, dass Sie die Nachricht verbreitet haben, Tesla sei führend im autonomen Fahren." Elon Musk kommentierte diese Nachricht mit einem Smiley.

Andere Sorgen

Der TV-Spot ist nicht das einzige Problem des US-Autoherstellers. Das Justizministerium hat aktuell Untersuchungen zum Full-Self-Driving-Feature von Tesla laufen, da auch hier Bedenken in Sachen Verkehrssicherheit bestehen. In dieselbe Kerbe schlägt die US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit, National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA).

Diese Behörde, die ebenfalls gerade gegen Tesla ermittelt, könnte dem Autopiloten aufgrund ihrer Befugnisse ebenfalls ein frühes Ende bereiten. Die NHTSA wird auch im Spot des Dawn Project direkt angesprochen, endlich aktiv zu werden. (red, 13.2.2023)