Das Unternehmen selbst gab keine Details zu den Hintergründen der fehlerhaften Trinkgeldverrechnung bekannt.

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Knapp zwölf Dollar ließ sich Jesse O’Dell den Stopp im Drive-in bei der Kaffeehauskette Starbucks kosten. Es war, so sagt der Mann aus dem US-Bundesstaat Oklahoma selbst gegenüber NBC News, ein "Moment der Schwäche". Einer von vielen, denn er und seine Frau waren damals noch Stammkunden.

Das böse Erwachen kam erst später, als die gleiche Kreditkarte während eines Einkaufs seiner Frau Deedee unerwartet abgelehnt wurde. Wie sich herausstellte, hatte Starbucks nicht nur 11,83 Dollar abgebucht, sondern auch weitere 4.444,44 Dollar, die als Trinkgeld ausgewiesen waren. O’Dell allerdings ist sich sicher, bei der Bestellung auf eine Trinkgeldzahlung gänzlich verzichtet zu haben.

Polizei hält Softwarefehler für möglich

Für die sechsköpfige Familie begann eine mehrwöchige Jagd nach dem Geld. Die damit verbundene finanzielle Unsicherheit zwang sie auch zur Absage einer geplanten Reise nach Thailand zur Verwandtschaft von Deedee O’Dell. Seitens Starbucks erhielt man zuerst nur die Rückmeldung, dass es sich um eine "gültige Abbuchung" handle. Nach weiteren Gesprächen mit verschiedenen Vertretern von Starbucks, erklärte sich der Konzern schließlich bereit, Schecks zu schicken, die die Trinkgeldsumme abdecken sollten.

Diese kamen zwar auch per Post an, ließen sich aber nicht einlösen. Parallel hatte man auch die Polizei eingeschaltet. Die zuständige Einheit für Finanzkriminalität nahm Ende Jänner die Ermittlungen auf. Diese wurden allerdings ohne Anklage beendet. Man konnte seitens der am fraglichen Tag tätigen Mitarbeiter keine betrügerischen Absichten ermitteln. Das teure Trinkgeld sei entweder aufgrund menschlichen Versagens oder durch einen Softwarefehler der Kasse auf der Rechnung gelandet.

Happy End

Auch Starbucks selbst bestätigte den Vorfall, vermied aber eine detaillierte Angabe zu den Hintergründen und sprach lediglich von einem "Fehler". Es wurden neue Schecks ausgestellt, die O’Dell nach eigener Angabe auch am 6. Februar erfolgreich einlösen konnte.

Bei Starbucks will er allerdings nicht mehr einkehren, zumal der Kaffee aus seiner French Press ohnehin besser sei. Anderen rät er laut Business Insider, immer eine Rechnung zu verlangen – hierzulande ist eine Ausstellung an Privatkunden ohnehin verpflichtend – und diese auf ihre Richtigkeit zu prüfen. (red, 13.2.23)