EU-Industriekommissar Thierry Breton.

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In den Streit um die Aufteilung der Netzkosten zwischen Telekom-Anbietern und Internet-Konzernen kommt Bewegung. Im Rahmen der Branchenmesse Mobile World Congress (MWC) Ende Februar werde er den Start erster Gespräche ankündigen, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton am Dienstag.

Die Union prüft, ob sie Technologiekonzerne zur Übernahme eines Teils der Infrastrukturkosten in Höhe von rund 50 Milliarden Euro jährlich verpflichten kann.

Streaminganbieter ablehnend

Europäische Telekom-Anbieter wie die Deutsche Telekom, die französische Orange, die spanische Telefonica und die britische Vodafone fordern dies seit längerem. Der Suchmaschinen-Betreiber Google, die Facebook-Mutter Meta oder der Streamingdienst Netflix verursachten schließlich mehr als die Hälfte des Datenverkehrs. Die Angesprochenen hatten solche Forderungen bisher mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass sie bereits in Ausrüstung und Technologien investieren, um Inhalte effizienter bereitzustellen.

Der MWC ist die weltgrößte Messe für die Telekom-Branche, zu der auch zahlreiche Top-Manager anreisen. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 61.000 Besucher zum MWC nach Barcelona. Vor der Pandemie waren es fast doppelt so viele. (APA, 14.2.23)