Der Mindestbestellwert für versandkostenfreie Zustellung wurde von Amazon um über 34 Prozent erhöht.

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Wer Artikel bei Amazon bestellen möchte, ohne Porto zu zahlen oder ein Prime-Abo zu besitzen, muss dafür künftig mehr pro Bestellung ausgeben. Die ursprüngliche Schwelle von 20 Euro war 2014 auf 29 angehoben worden. Nun wird der Mindestbestellwert für Gratisversand abermals erhöht.

Er steigt um zehn Euro auf 39 Euro für Kunden in Deutschland und Österreich. Die Anhebung hatte sich bereits angekündigt, wobei der E-Commerce-Riese im Nachhinein nicht im besten Licht dastehen dürfte.

Ein "Fehler" ...

Ende Jänner berichteten erstmals Kunden, dass ihnen beim Einkauf nunmehr mindestens ein Bestellwert von 39 Euro vorgeschrieben werde, wenn die bestellten Artikel ohne zusätzliche Versandkosten ausgeliefert werden sollen. Entsprechende Angaben waren auch im Supportbereich des Onlineshops nachzulesen. Bald darauf wurde dies allerdings rückgängig gemacht.

Am 6. Februar erklärte das Unternehmen schließlich gegenüber Merkur.de, dass es sich um einen "Fehler" gehandelt habe und der Mindestbestellwert für versandkostenfreie Zustellung bei 29 Euro bleibe. Nachsatz: "Abweichende Angaben, die kurzzeitig auf unserer Hilfeseite angezeigt wurden, sind falsch."

... oder eben doch nicht

Rund eine Woche später ist nun doch alles anders. Die Schwelle liegt wieder bei 39 Euro und wird dort auch bleiben – diesmal ganz offiziell. Man habe "die Entscheidung (…) nicht leichtfertig getroffen", erklärte man auf Anfrage von Golem. Die Anhebung sei wegen gestiegener Lieferkosten aufgrund von "externen Umständen", auf die man keinen Einfluss habe, notwendig geworden.

Screenshot: Amazon.de

Die Versandkosten selbst bleiben gleich und liegen weiterhin – je nach Art des Artikels – in der Regel zwischen drei und fünf Euro. Einzelne Produkte werden immer noch kostenlos verschickt, sofern sie an eine Amazon-Packstation zugestellt werden. Ist ein Buch, Hörbuch oder Kalender Teil der Bestellung, entfallen sie weiterhin. Prime-Abonnenten zahlen generell keine Versandkosten.

Diese Angaben gelten allerdings ausschließlich für Artikel, deren Zustellung von Amazon abgewickelt wird, und nicht für solche, deren Versand über einen Drittanbieter läuft, der über Amazon verkauft. Das Prime-Abo, das unter anderem auch Zugang zum Videostreaming-Service Prime Video enthält, hat vor wenigen Monaten ebenfalls einen Preisanstieg erfahren und kostet seit September 2022 jährlich 90 Euro oder neun Euro pro Monat. (gpi, 15.2.23)