Die Festtagssitzungen der deutschen Karnevalhochburgen werden live übertragen oder aufwendig fürs Fernsehen inszeniert – am Mittwoch hieß es "Düsseldorf Helau".

Foto: WDR / Claus Langer

Die Federn auf den Hüten hüpfen, die kurzen Röckchen fliegen hoch, die Strumpfhosen sitzen fest: Es ist Karneval in unserem Nachbarland. Wer nicht aus dem deutschen Kulturkreis kommt, dem mag das ganze Tamtam etwas seltsam anmuten. Die Festtagssitzungen der einzelnen Karnevalhochburgen werden live übertragen oder aufwendig fürs Fernsehen inszeniert. Am Mittwochabend lief ein solches Highlight: Düsseldorf Helau. Die Shows laufen alle ähnlich ab: Songs, komödiantische Einlagen und Auftritte der Funkenmariechen, der Gardetänzerinnen mit den viel zu kurzen Röcken.

Das erste Lied wird angestimmt mit der Refrainzeile: Wir feiern das Leben, Halleluja. Es ist ein Verschnitt aus Volksmusik und Mallorca-Hit. Das Publikum, der Altersdurchschnitt ähnlich dem der Fernsehzuschauenden: zwischen 40 und 60 Jahren, klatscht begeistert im Takt, die Bäckchen sind schon errötet von den Bierchen. Alle sind aufwendig verkleidet. Schön ist leider trotzdem etwas anderes.

Als Nächstes werden Witze gerissen. Veganismus und das Gendern müssen mal wieder herhalten als Schenkelklopferthemen. Sätze wie "Ich bin eh für Gleichberechtigung, aber... " hört man von fast allen Entertainenden.

Danach stürmen die Tanzmariechen die Bühne. Die Kostüme ähneln einem sexy Militäroutfit aus der Zeit Napoleons. Weißer Plüsch ziert ihre Hüte. Die Beine werden im Gleichschritt in die Luft geworfen.

Am Ende kommt das Prinzenpaar auf die Bühne: Dirk der Zweite in enger, weißer Strumpfhose, mit langen Federn auf dem Hut: "Schön, dass wir endlich wieder gemeinsam feiern!" Halleluja. (Natascha Ickert, 16.2.2023)