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Der globale freie Markt fördere ja den sogenannten Wohlstand, eine gerechte Verteilung fördert er allerdings nicht von selbst. Und die Ziele, die eine Gesellschaft mit einer eigendynamisch agierenden Wirtschaft erreicht, sind nicht automatisch die, die sie anstreben sollte, Stichwort Klima. Außerdem neigen die großen Energie- und Tech-Konzerne sehr erfolgreich zu Monopolismus und Oligarchie, was einer ausbalancierten Entwicklung noch nie zuträglich war.

Luxusautos sind ein prägnantes technisches Beispiel für das Dilemma, in dem das menschliche Fortkommen steckt. Man sagt uns, sie wären notwendig, um sündteure Entwicklungen voranzutreiben, die dann "demokratisiert" werden, womit der "Luxus" allmählich allen zugutekommt. Verkauft wird das Ganze schließlich unter dem Aspekt "Sicherheit". Denn gegen Sicherheit kann niemand etwas haben. Man nennt das gerne "Technologie von oben nach unten einfädeln".

Elegante Elektroflitzer sind zwar ansprechend und definitiv klimaschonender als ein V8, aber man sollte nicht meinen, dass sie in der Herstellung oder Benutzung besonders umweltfreundlich sind.
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Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn man jene als Zielgruppe definiert, die das meiste Geld haben. Rein marktwirtschaftlich ist das nachvollziehbar. Wenn aber die Gesellschaft konkrete Ziele schnell erreichen will, bleibt keine Zeit, zuerst die ehrgeizigen Bedürfnisse einer betuchten Minderheit zu befriedigen, um als Nebenprodukt dieser Tätigkeit die "guten" Dinge ins Volk tröpfeln zu lassen und damit die Welt zu retten.

Ich erwähne an dieser Stelle gerne die Teflon-Erzählung und füge hinzu: Es wäre nicht notwendig gewesen, eigens einen Menschen auf den Mond zu schicken, um eine Pfannenbeschichtung zu entwickeln. (Rudolf Skarics, 4.3.2023)