Jeder stellt sich das Metaversum mit der Einbindung von AR oder VR anders vor – und offenbar wurde der Weg dorthin von vielen unterschätzt.

Foto: Francisco Guasco

Wegen trüber Konjunkturaussichten setzt Tencent Insidern zufolge den Rotstift an und streicht die Entwicklung eines eigenen "Metaversums" zusammen. Der chinesische Technologiekonzern gebe dabei die Entwicklung eigener Hardware zum Eintauchen in diese virtuellen Welten auf, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Im Rahmen der neuen Strategie des Unternehmens als Ganzes passte es nicht mehr so recht", betonte einer der Insider.

Metaversum-Kater

Mitten im Hype um neue virtuelle Welten hatte der weltgrößte Videospiele-Anbieter Mitte 2022 die Sparte "Extended Reality" (XR) gegründet und dafür fast 300 Personen eingestellt. Sie sollten nicht nur die Software für das Metaverse schreiben, sondern auch Kontroller entwickeln, um sich in der virtuellen Welt zu bewegen. Allerdings erfordere dies hohe Investitionen, betonten die Insider. Gleichzeitig könne frühestens 2027 mit Gewinnen in diesem Bereich gerechnet werden. Tencent hatte am Donnerstag erklärt, die Sparte XR nicht aufzulösen.

Auch zahlreiche andere Konzerne hatten in der Vergangenheit auf das Metaversum gesetzt. Mark Zuckerberg benannte sogar seine Firma Facebook in Meta Platforms um. Die unter anderem mit der Entwicklung virtueller Welten befasste Meta-Sparte "Reality Labs" türmte Milliarden-Verluste auf, sodass der Konzern nach Kritik von Investoren auf die Kostenbremse trat und unter anderem 11.000 Beschäftigte an die Luft setzte. (Reuters, 17.2.2023)