John Fetterman mit dem für ihn so typischen Kapuzenpullover.

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Washington – US-Senator John Fetterman wird wegen einer Depression im Krankenhaus behandelt. "John Fetterman leidet zwar schon sein ganzes Leben lang an Depressionen, aber erst in den vergangenen Wochen wurde es immer schlimmer", teilte das Büro des Demokraten am Donnerstag mit. Der 53-Jährige habe sich daher nach ärztlichem Rat freiwillig ins Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda nahe der US-Hauptstadt Washington einweisen lassen.

"Nach einer Untersuchung erklärten die Ärzte, dass John die Behandlung bekommt, die er benötigt, um bald wieder der Alte zu sein", sagte sein Stabschef Adam Jentleson. Nicht bekannt gab er, wie lang Fetterman im Spital bleiben wird.

Sieger in Pennsylvania

Fetterman hatte sich bei den Midterms im November im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania bei der Wahl zum US-Senat durchgesetzt – und damit einen Sitz in der Parlamentskammer in Washington für seine Partei hinzugewonnen. Er setzte sich gegen den Arzt und Trump-Kandidaten Mehmet Oz durch – und das, obwohl er im Wahlkampf einen Schlaganfall erlitten hatte. Dementsprechend betonte er in einer Dankesrede, wie wichtig Gesundheitsversorgung sei: "Das hat mein Leben gerettet."

Im Wahlkampf hatten ihn die Republikaner wegen seines Gesundheitszustands immer wieder angegriffen. Seit dem Schlaganfall, bei dem er "fast starb", wie er später zugab, hat er Probleme beim Sprechen und beim Verstehen dessen, was er hört.

Angesichts des erneuten Krankenhausaufenthalts von John Fetterman erklärte Chuck Schumer, der demokratische Mehrheitsführer im Senat, "er sei froh, dass Fetterman die Hilfe bekomme, die er benötige". Er freue sich schon darauf, ihn bald wieder im Senat zu sehen.

"Ich bin so stolz"

Fettermans Frau Gisele Barreto Fetterman schrieb auf Twitter: "Nach allem, was er im letzten Jahr erlebt hat, gibt es wohl keinen, der weniger über seine Gesundheit reden wollte als John. Ich bin so stolz auf ihn, dass er um Hilfe gebeten hat und nun die Behandlung bekommt, die er verdient."

Schwere Depressionen sind nach Angaben des Nationalen Instituts für Mentale Gesundheit eine der häufigsten psychischen Erkrankungen in den Vereinigten Staaten. Schätzungsweise haben demnach 21 Millionen Erwachsene im Land im Jahr 2020 mindestens eine schwere depressive Episode durchlebt. Das entspricht gut acht Prozent aller Erwachsenen in den USA. (APA, red, 17.2.2023)