Lars Stindl jubelt über sein 1:0 gegen die Bayern.

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Die Leipziger herzten Laimer für dessen Treffer zum 2:0.

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Gregoritsch wurde im Strafraum sträflich alleine gelassen, er traf aus kurzer Distanz in das Tornetzdach.

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Der FC Bayern München hat gegen Angstgegner Borussia Mönchengladbach erneut eine Niederlage kassiert und damit den Titelkampf in der deutschen Fußball-Bundesliga wieder spannend gemacht. Auch wegen einer harten Roten Karte gegen Bayern-Innenverteidiger Dayot Upamecano nach acht Minuten musste sich der Tabellenführer am Samstag bei den Gladbachern mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. Für die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann war es in der 21. Runde die erst zweite Niederlage. Bayern gelang gegen die Borussia in den vergangenen sechs Duellen kein Sieg, der letzte datiert vom 8. Mai 2021 (6:0).

Die beiden ÖFB-Legionäre Hannes Wolf und Stefan Lainer standen bei den Gladbachern in der Startelf. Für Aufregung sorgte der frühe Platzverweis gegen Upamecano, der Gladbach-Stürmer Alassane Plea im Laufduell als letzter Mann mit einem leichten Kontakt an der Schulter zu Fall brachte. Kurz darauf brachte Lars Stindl die Gastgeber in Führung (13.). Eric Maxim Choupo-Moting gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (35.), nachdem Alphonso Davies am linken Flügel an Lainer vorbeigesprintet war.

Jonas Hofmann (55.) und Marcus Thuram (84.) trafen zum verdienten Sieg für die Gladbacher und bezwangen dabei ihren Ex-Goalie Yann Sommer, der im Winter nach München gewechselt war und vor dem Spiel verabschiedet wurde. Mathys Tel gelang nur mehr der zweite Gästetreffer.

Bayern-Verfolger Union Berlin hat am Sonntag gegen Schlusslicht Schalke 04 die Möglichkeit, mit einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen.

Nagelsmann auf Tausend

Coach Julian Nagelsmann leistete sich wegen der strittigen Szene um den Upamecano-Ausschluss einen verbalen Ausbruch. Dafür entschuldigte sich der 35-Jährige bei Schiedsrichter Tobias Welz in den Sozialen Medien. "Emotionen gehören zum Sport dazu. Und angesichts der Roten Karte musste ich mir nach dem Spiel Luft machen. Allerdings muss ich mich für die Wortwahl gegenüber dem Team rund um Tobias Welz entschuldigen. Da bin ich leider eindeutig zu weit gegangen", schrieb Nagelsmann bei Twitter.

Nagelsmann hatte sich im Kabinengang lautstark über das Blitz-Rot beschwert. "Will der mich verarschen?! und "weichgespültes Pack" soll Nagelsmann gesagt haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es ein Ermittlungsverfahren durch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen den Bayern-Cheftrainer geben.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel hatte Nagelsmann appelliert, Verständnis für seine Wutattacke in Richtung Referee zu haben: "Natürlich habe ich mich in der Mixed Zone aufgeregt, aber bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen."

Treffer für Laimer und Gregoritsch

Auch der SC Freiburg mit einem 2:0 bei Aufsteiger VfL Bochum und RB Leipzig mit einem 3:0 beim VfL Wolfsburg meldeten sich im Tabellen-Spitzenfeld zurück. Die Bayern führen derzeit mit 43 Punkten vor Union Berlin (42) und Borussia Dortmund (40), am Sonntag gegen Hertha BSC gefordert. Freiburg (40) und Leipzig (39) liegen knapp dahinter.

Für die Leipziger traf ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer in der 85. Minute nur kurz nach seiner Einwechslung mit einem Schuss ins lange Eck zum 2:0. Zuvor hatte Emil Forsberg die Sachsen in Führung gebracht (14.). Der Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai traf in der Nachspielzeit (92.) nach Vorlage von Xaver Schlager, der durchspielte, zum Endstand.

ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch brachte die Freiburger kurz vor der Pause mit seinem achten Saisontor in der Liga auf die Siegerstraße (39.), Philipp Lienhart spielte in der Innenverteidigung durch. Eine deutliche 0:3-Niederlage kassierte der 1. FC Köln beim VfB Stuttgart.

Eintracht in Schlagdistanz

Trainer Oliver Glasner feierte mit Eintracht Frankfurt einen ungefährdeten 2:0-Sieg gegen Werder Bremen und bleibt als Sechster mit 38 Punkten in Schlagdistanz zur Ligaspitze. ÖFB-Legionär und Werder-Kapitän Marco Friedl, der nach einer Gelbsperre in die Startelf zurückkehrte, brachte die Frankfurter nach einem missglückten Klärungsversuch mit einem Eigentor (8.) in Führung. Kolo Muani erhöhte nach dem Seitenwechsel (52.) für die Glasner-Elf.(red, APA, sid, 18.2.2023)