Windows 11 ist weitestgehend ein aufgebohrtes und mit frischem Interface bestücktes Windows 10.

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Im Herbst 2021 brachte Microsoft Windows 11 auf den Markt. Schon die Vorstellung im Frühjahr sorgte für Erstaunen, hätte doch Windows 10 eigentlich die "letzte" Ausgabe des Betriebssystems werden sollen, die man dauerhaft hätte pflegen wollen. Das stimmt auch mit Windows 11 zumindest halbwegs, handelt es sich doch um ein aufgemotztes und mit erneuerter Oberfläche poliertes Windows 10 mit relativ wenigen Änderungen "unter der Haube".

Mit den Mindestanforderungen sorgte Microsoft allerdings für Unverständnis. Theoretisch reichen laut offiziellen Angaben ein 64-Bit-Dualcore-Prozessor mit einem Takt von einem GHz nebst vier GB an Arbeitsspeicher für die Ausführung. Das hätte vielen älteren Systemen ein Upgrade von Windows 10 ermöglicht. Doch praktisch hatte sich das Unternehmen entschieden, teils erst wenige Jahre alten Prozessoren die Unterstützung zu verwehren.

Strikte Eingrenzung bei Prozessoren

Bei Intel-CPUs strich man – mit einzelnen Ausnahmen – alle Prozessoren vor der achten Core-Generation (Release 2017) von der Kompatibilitätsliste, bei AMD wurde zumindest ein Ryzen-2000-Prozessor (Release 2018) vorausgesetzt. Erfüllt das System diese Anforderungen nicht, wird das Windows-11-Update in Windows Update nicht angezeigt, und eine manuelle Installation bricht mit einer entsprechenden Fehlermeldung ab.

Es dauerte natürlich nicht lange, ehe Umwege, um die "sanfte" Sperre zu umgehen, gefunden werden konnten. Erfahrungsberichten zufolge dürfte Windows 11 zumindest auf vielen Rechnern, deren CPU ein oder zwei Generationen älter sind als "erlaubt", recht gut laufen. Das gilt auch für ein System des Autors, das mit einem Intel Core i-6600K bestückt ist.

Microsoft warnte vorab vor der Umgehung der Installationssperre und zukünftigen Problemen, schloss jeglichen Support für selbige aus, erschwerte aber das "inoffizielle" Update nicht weiter. Dennoch scheinen dem Konzern diese Installationen weiterhin ein Dorn im Auge zu sein.

Wasserzeichen teils auch auf kompatiblen Systemen

Ein zuvor schon über das Windows-Insider-Programm getesteter Patch wird nun allgemein verteilt. Er fügt auf Systemen, deren Hardware nicht im Rahmen der vorgegebenen Spezifikationen liegt, am rechten unteren Rand des Desktops ein permanentes Wasserzeichen hinzu. Dieses besteht aus Text, der die aktuelle Windows-Version listet und die Warnmeldung enthält, dass die Systemvoraussetzungen nicht erfüllt werden.

Teilweise taucht das Wasserzeichen laut ersten Berichten seit dem Patch auch auf Rechnern auf, die über die vorgeschriebene Hardware verfügen. Es gibt Anleitungen, die zeigen, wie sich das Wasserzeichen mit Änderungen in der Registry des Systems entfernen lässt. Diese beziehen sich allerdings auf vergangenes Jahr, dementsprechend gibt es keine Garantie, dass sie nach wie vor funktionieren. (gpi, 20.2.23)