Die defekte Raumkapsel Sojus MS-22 soll Ende März unbemannt von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde gebracht werden. Das sagte der Verantwortliche für den russischen Teil der ISS, Wladimir Solowjow, am Montag im russischen Fernsehen. Einen genauen Termin nannte er laut Nachrichtenagentur Interfax nicht. Der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zufolge soll die Kapsel wie ein bemanntes Raumschiff an Fallschirmen in der kasachischen Steppe landen.

Die Kosmonautin Anna Kikina bei der Untersuchung der defekten Sojus-Kapsel im Jänner.
Foto: Imago&Nasa

Russische Ingenieure hatten in den vergangenen Wochen mit Lecks an gleich zwei an der ISS angedockten Raumkapseln zu tun. Vor rund einer Woche war ein Kühlmittelleck am Frachtraumschiff Progress 82 (MS-21) entdeckt worden. Am Sonntag wurde die Kapsel abgekoppelt und kontrolliert zum Absturz gebracht, einige Trümmer stürzten in den Pazifik.

Ersatzflug noch im März

An der für astronautischen Transportkapsel Sojus MS-22 war bereits im Dezember ein Leck festgestellt worden, das Raumschiff verlor sein gesamtes Kühlmittel. Das Loch, durch das die Flüssigkeit in den Weltraum strömte, führten Fachleute nach einer Untersuchung auf einen Mikrometeoriteneinschlag zurück. Wegen dieses Schadens musste die Rückkehr der Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie des Nasa-Astronauten Frank Rubio von der ISS verschoben werden. Sie müssen auf das "Rettungsschiff" Sojus MS-23 warten, das noch im März starten soll.

Das Leck, aus dem die Kühlflüssigkeit austrat, stammt vermutlich von einem Mikrometeoriten.
Foto: Reuters/Roskosmos

Der private Anbieter Space X bereitet indes den nächsten Astronautenflug mit dem Raumschiff Crew Dragon zur ISS vor: Kommenden Sonntag sollen die beiden Nasa-Astronauten Stephen Bowe und Warren Hoburg, der russische Kosmonaut Andrej Fedjajev sowie der Raumfahrer Sultan Alneyadi (Vereinigte Arabische Emirate) ins All starten. (red, APA, 20.2.2023)