Vom Aus von ORF Sport + wird auch der Volleyballsport betroffen sein.

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Burgenlands ehemaliger Landseshauptmann ist seit 2019 Präsident von Sport Austria.

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Wien – Sport-Austria-Präsident Hans Niessl hat sich über die Einsparungspläne von ORF-Chef Roland Weißmann irritiert gezeigt. Dass der Spartensender ORF Sport + als linearer TV-Kanal eingestellt werden soll, sei "konzeptloses Streichen", hielt Niessl in einer Aussendung fest. Er kritisierte, dass der Kanal als "budgetärer Zwerg mit großem gesellschaftspolitischen Potenzial geopfert werden soll, weil ein Finanzloch von 300 Millionen Euro zu schließen ist... Logik geht anders."

Die weiteren Schritte des organisierten Sports sollen am Donnerstag in einer außerordentlichen Präsidiumssitzung festgelegt werden. Niessl hielt fest, dass der ORF als gebührenfinanzierter öffentlich-rechtlicher Sender per Gesetz zu einer umfassenden Sportberichterstattung verpflichtet sei. "Er muss also die gesamte Vielfalt der österreichischen Sportkultur auch abseits der sogenannten Premiumsportarten in seinem Programm abbilden. Und das funktioniert nur, wenn es eine Sendefläche wie ORF Sport + gibt."

Niessl sah kein Konzept, wie ausreichende Sendeflächen für z.B. Frauenfußball oder Behindertensport künftig zu Verfügung stehen. "Konzeptloses Streichen ist einfach gesagt gar nichts. Diese chaotische Vorgangsweise haben sich unsere Sportlerinnen und Sportler nicht verdient", so der ehemalige Landeshauptmann des Burgenlands.

Vergleiche zwischen ORF Sport + und ORF III in puncto Zuseherzahlen seien laut Niessl irreführend, da der Kultursender weitaus teurer produziert werde. "Würde man ORF SPORT + mit einem ähnlichen Budget ausstatten, wäre mit Sicherheit auch die Akzeptanz des Senders durch das Publikum und damit auch das Interesse der Werbewirtschaft größer." (APA, red, 20.2.2023)