Zwei neue Chrome-Tools helfen beim Strom- und Speichersparen.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Als Chrome erstmals die Bühne der Softwarewelt betrat, sorgte nicht zuletzt sein schlankes Auftreten für viel Lob – und zwar sowohl in Hinblick auf die Oberfläche als auch auf den Ressourcenbedarf. Das ist allerdings fast 15 Jahre her, und seitdem hat sich die Wahrnehmung des Google-Browsers nachhaltig geändert. Gerade was den Speicherverbrauch anbelangt, gibt es mittlerweile schlankere Alternativen.

Manueller Eingriff

Das will Google natürlich nicht so auf sich sitzen lassen, also hat man zuletzt allerlei Optimierungen vorgenommen. Nun kommen zwei neue Tools hinzu, mit denen die Nutzer selbst Einfluss auf das diesbezügliche Verhalten des Browsers nehmen können. Erstmals bereits im Dezember angekündigt, stehen "Energy Saver" und "Memory Saver" nun – fast – allen Nutzern des Browsers zur Verfügung.

RAM-Hunger reduziert

Der "Memory Saver" ist dabei vor allem für jene von Interesse, die besonders viele Tabs gleichzeitig offen haben. Werden dabei doch im Hintergrund befindliche Tabs nach einer gewissen Zeit eingefroren, der zugehörige Speicher wird freigegeben. Klickt man dann auf solch einen Tab, werden die entsprechenden Ressourcen wieder frisch geladen, was ein nahtloses Fortsetzen ermöglichen soll.

Grafik: Google

Dieses Feature soll laut Google dabei helfen, bis zu 40 Prozent an Speicherverbrauch des Chrome einzusparen. Der Nachteil ist natürlich, dass der Wechsel auf einen älteren Tab dann etwas länger dauern kann, als wenn der Tab im RAM gehalten würde. Ähnliche Features gibt es übrigens schon seit einigen Jahren als Erweiterung für Chrome, andere Browser haben so etwas zum Teil ebenfalls bereits fix integriert.

Weniger Bling

Einer verwandten Thematik widmet sich der "Energy Saver". Dieser reduziert nämlich die Möglichkeiten von im Hintergrund aktiven Seiten, so weit es geht, zudem werden generell visuelle Effekte und Animationen beschränkt.

Ähnlich wie bei Smartphone- oder Laptop-Betriebssystemen soll der "Energy Saver" automatisch aktiviert werden, wenn der Akkustand ein gewisses Niveau unterschreitet – von Haus aus sind das 20 Prozent. Wer will, kann diesen Modus aber auch generell aktivieren, wenn das jeweilige Gerät gerade im Akkubetrieb ist.

Verfügbarkeit

All diese Funktionen sollten ab sofort für all jene, die mindestens Chrome 110 verwenden, verfügbar sein. Oder, genauer gesagt, für fast alle. Denn während diese Neuerungen unter Windows, Mac und Chrome OS tatsächlich schon angeboten werden, müssen Linux-User noch warten. Zumindest der Memory Saver lässt sich aber auch dort schon einsetzen, wenn zuvor eine versteckte Einstellung manuell aktiviert wird.

Screenshot: STANDARD

Konfigurierbar sind beide Funktionen dann übrigens über eine neue "Performance" genannte Kategorie in den Browsereinstellungen. Dort lassen sich dann auch Ausnahmen definieren, etwa um gewissen Webseiten zu erlauben, immer im Hintergrund aktiv zu bleiben. (apo, 21.2.2023)