Tausende Fans werden aus ganz Bayern kommen, viele von ihnen steigen schon um vier Uhr in der Früh in eigens gecharterte Busse, um nach Passau zu gelangen. Denn dort, in der Dreiländerhalle, zelebriert die CSU nach zwei Jahren Corona-Abstinenz ihren legendären politischen Aschermittwoch wieder live. Ganz traditionell, mit Bier und Brezen, mit Applaus und Pfiffen für die Gegner.

Comeback vor Live-Publikum: Markus Söder.
Foto: dpa/Peter Kneffel

Vor zwei Jahren musste CSU-Chef Markus Söder noch aus einer virtuellen Bauernstube zur CSU sprechen, voriges Jahr fiel die Veranstaltung wegen des Ukraine-Krieges überhaupt aus. Nun passt ihm das Comeback gut ins Konzept. Am 8. Oktober wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt, der Aschermittwoch ist der inoffizielle Wahlauftakt.

Hoffnung auf Alleinregierung

Derzeit regiert die CSU in einer Koalition mit den Freien Wählern, die Absolute ging für die Schwarzen 2018 verloren. Laut einer Forsa-Umfrage liegt die CSU nun bei 42 Prozent, sie könnte sich derzeit Hoffnung auf eine Alleinregierung machen. Aber bis zur Wahl sind es noch sechs Monate, da kann viel passieren.

Dass die CSU seit dem Abgang von Angela Merkel nicht mehr in der Koalition in Berlin vertreten ist, kommt Söder ganz gelegen. So kann er im Wahlkampf fest gegen Berlin und die "unfähige" Ampelkoalition aus SPD, Grünen und Liberalen wettern. Man darf erwarten, dass er dies am Mittwoch in Passau ausführlich und genussvoll tun wird.

In Bayern laden auch die anderen Parteien zum Aschermittwoch, die Veranstaltung der CSU ist aber bei weitem die größte. (Birgit Baumann, 22.2.2023)