Paul Freys Nebenbeschäftigung als Rektor einer Privatschule wirft Fragen auf.

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Wien – Der Nebenjob des Geschäftsführers des Kunsthistorischen Museums (KHM), Paul Frey, als Rektor des Instituts Neulandschulen beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft Wien. Wie deren Sprecherin auf STANDARD-Anfrage bestätigt, werde nach Einlangen einer anonymen Anzeige nun der Anfangsverdacht geprüft.*

Konkret geht es um den Verdacht der Untreue (Paragraf 153 StGB) in Verbindung mit dem Bundes-Public-Corporate-Kodex, da er "während der ihm arbeitsvertragsmäßig übertragenen Ausübung seines Amtes als Amtsträger der Republik Österreich" seine Nebenbeschäftigung womöglich unter "zeitlicher und örtlicher" und "missbräuchlicher Verwendung von Arbeitsmitteln" des KHM ausübt, wie es in dem anonymen Schreiben heißt, das der Redaktion vorliegt.

Umfang von zehn Wochenstunden

Darin wird auch die Prüfung auf potenzielle Beitragstäterschaft der KHM-Generaldirektorin Sabine Haag, der KHM-Kuratoriumsvorsitzenden Ulrike Baumgartner-Gabitzer sowie der Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer angeregt. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. Paul Frey selbst hatte betont, dass er seine Rektorentätigkeit im Umfang von zehn Wochenstunden in seiner Freizeit ausübe. (Olga Kronsteiner, 23.2.2023)