Ericsson will im laufenden Jahr umgerechnet 809 Millionen Euro einsparen.

Foto: Reuters/ALY SONG

Wegen einer schwächelnden Nachfrage tritt Ericsson auf die Kostenbremse. Weltweit müssten 8.500 Beschäftigte ihren Hut nehmen, schrieb der Telekom-Ausrüster am Freitag in einem Mitarbeiter-Rundschreiben, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.

Dies entspricht etwa 8 Prozent der weltweiten Belegschaft. Das Unternehmen hatte zu Wochenbeginn bereits die Streichung von 1.400 Jobs in Schweden bekanntgegeben und dabei den aktuellen Schritt in Aussicht gestellt.

Unterschiedliche Schwerpunkte

Der Vorgang des Personalabbaus wird dabei von Land zu Land variieren, heißt es von Geschäftsführer Borje Ekholm in einem Memo: "In mehreren Ländern wurde der Personalabbau bereits bereits in dieser Woche kommuniziert worden."

Am Montag hatte das Unternehmen, das weltweit mehr als 105.000 Mitarbeiter beschäftigt, Pläne zum Abbau von rund 1.400 Stellen in Schweden bekannt gegeben. Ericsson gab zwar nicht bekannt, welche Region wie stark umstrukturiert werde, Analysten hatten jedoch vorhergesagt, dass Nordamerika am stärksten betroffen sein würde und Wachstumsmärkte wie Indien am wenigsten.

Feindbild Selbstgefälligkeit

Das Unternehmen erklärte im Dezember, es werde die Kosten um 9 Milliarden Kronen (880 Millionen Dollar) bis Ende 2023 senken, da die Nachfrage in einigen Märkten, einschließlich Nordamerika, zurückgeht. "Es ist unsere Pflicht, diese Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben", schrieb Ekholm in dem Memo: "Unser größter Feind könnte im Moment Selbstgefälligkeit sein."

Viele Telekommunikationsunternehmen hatten ihre Lagerbestände während des Höhepunkts der Pandemie aufgestockt, was nun zu Auftragsrückgängen bei den Herstellern von Telekommunikationsausrüstung führt. Verizon, eines der größten Telekommunikationsunternehmen, plant, in diesem Jahr zwischen 18,25 und 19,25 Mrd. $ auszugeben, gegenüber einem Investitionsbudget von 23 Milliarden Dollar im letzten Jahr.

Der Finanzchef von Ericsson, Carl Mellander, hatte zuvor Reuters gesagt, dass die Kostensenkungen die Reduzierung von Beratern, Immobilien und der Zahl der Mitarbeiter betreffe. Der nordische Rivale Nokia hat keine Pläne zur Kündigung von Mitarbeitern verkündet. (APA/Reuters, 24.2.2023)