Wer am ersten Mixed-Reality-Headset von Apple Interesse hat, muss voraussichtlich tief in die Tasche greifen und sich noch bis Herbst gedulden.

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Das Mixed-Reality-Headset von Apple, das sowohl AR als auch VR-Fähigkeiten vereinen soll, könnte sich noch weiter verzögern. Der Apple-Analyst Ming-Chi Kuo schrieb am Freitag auf Twitter, dass die Chancen für eine Veröffentlichung im Frühjahr "abnehmen" würden. Wahrscheinlicher sei es hingegen, dass das Headset zusammen mit dem geplanten iPhone 15 im dritten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommt.

Kuo sagte in einem Blog Post auf Medium auch, dass einige Zulieferer über die bislang niedrigen Stückzahlen für diese Technologie besorgt seien. Das taiwanesische Unternehmen Pegatron, das Apple bei der Herstellung von iPads und iPhones unterstützt, ziehe sich sogar "allmählich aus Apples Headset-Geschäft zurück" und übergibt seine darauf spezialisierten Entwicklungsteams an Luxcaseict, ein separates Joint Venture zwischen dem Elektronikhersteller Luxshare ICT und Pegatron.

Zweite Generation ab 2025

Weiterhin geplant sind offenbar unterschiedliche Versionen des Headsets. Nach der ersten Version sei zu erwarten, dass Luxcaseict die teureren Mixed-Reality-Headsets der zweiten Generation herstellen wird, während der Tech-Riese Foxconn für die billigeren Geräte zuständig sein wird. Beide Geräte könnten laut Kuo im Jahr 2025 auf den Markt kommen.

Zuletzt schrieb Mark Gurman von Bloomberg, dass die erste Generation an Headsets in diesem Frühjahr angekündigt werden sollte. Dies wurde nun jedoch auf Juni verschoben, rechtzeitig zur Worldwide Developers Conference von Apple. All diese Verzögerungen könnten auf Softwareprobleme zurückzuführen sein, wie sich Analysten Gurman und Kuo einig sind.

Ein teurer Einstieg

Wer schon im Herbst Interesse an der ersten Generation von Apples Mixed-Reality-Headset haben sollte, wird voraussichtlich tief in die Tasche greifen müssen: Experten gehen derzeit davon aus, dass das Headset mindestens 3.000 US-Dollar kosten wird. Laut Kuo seien die Stückzahlen der ersten Generation von Apples MR-Headsets "extrem niedrig", und auch Zulieferer Luxshare ICT rechnet nicht damit, kurzfristig viel Gewinn zu machen.

Hinsichtlich technischer Spezifikationen gehen Experten davon aus, dass das Headset zwei OLED-Displays mit einer 4K-Auflösung beherbergen und von einem M2-Chip angetrieben wird. Für die Bedienung des Geräts dürfte kein Controller notwendig sein. Außenliegende Kameras und innenliegende Sensoren sollen die Aufgabe übernehmen, eine vollständige Steuerung über Augenbewegung und Handgesten zu ermöglichen. (red, 25.2.2023)