Ken Duken und Fabian Busch als ungleiches Brüderpaar in "Drift" auf Sky.

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Eigentlich sollte es ein Routineeinsatz sein. Der Münchner Polizist Ali Zeller (Ken Duken) und seine Kollegin müssen einen verhafteten Bundeswehrsoldaten von Österreich nach Deutschland überführen. Doch die Fahrt durch das pittoreske Alpenpanorama endet alles andere als beschaulich. Und dass der Einsatz schief geht, ist eine komplette Untertreibung. Abrufbar ist "Drift" nun bei Sky.

Unbekannte versuchen, den Gefangenen in ihre Gewalt zu bekommen – oder zu befreien. Und zum Schluss stürzt eine ganze Autobahnbrücke ein, wobei Menschen sterben. Während Ali kurz danach im Krankenhaus noch grübelt, wie es so weit kommen konnte und woher die Männer von der geheimen Gefangenenüberführung wussten, hat alle Welt den Verantwortlichen der Brückenkatastrophe schon ausgemacht: nämlich Ali.

Der versucht nun herauszufinden, was geschah, und damit seine Unschuld zu beweisen. Unerwartete Hilfe bekommt er von seinem entfremdeten Bruder Leo (Fabian Busch), der ebenfalls als Polizist arbeitet. Alis Freundin, die Rechtsanwältin Maryam Soltani (Mona Pirzad), schlägt sich dagegen nicht unbedingt auf seine Seite. Denn sie vertritt die Angehörigen der Opfer der Katastrophe, die in Ali ein Feindbild ausgemacht haben.

Sky Deutschland

Das ist das Szenario, das die neue Serie entwirft, die in ihrer Ästhetik in einigen Szenen an "Cobra 11" erinnert. Und doch ist "Drift" zum Glück ganz anders, erzählt moderner, verstrickter, spannender und mit einem guten Fokus auf den Figuren. Die Dynamik zwischen den beiden ungleichen Brüdern ermöglicht nicht nur eine große Komik. Schnell wird klar, dass sie auch eine große Tragik birgt; einen großen, lange verdrängten Familienkonflikt.

Brüderdrama und Komödie

"Die zwei Brüder könnten unterschiedlicher nicht sein: dieser Braunbär Ali, ein Raubtier mit kindlicher Seele, und dieser Fuchs Leo", sagt Ken Duken im dpa-Interview. "Sie wurden durch ein tragisches Schicksal auseinander gerissen und ein weiteres tragisches Schicksal führt sie wieder zusammen." Er beschreibt die Serie zutreffend so: "Es ist ein Ping-Pong-Spiel zwischen Brüderdrama und Komödie." (APA, dpa, 26.2.2023)