Nach der Übernahme hat Musk mehrere Tausend Mitarbeitende vor die Türe gesetzt.

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Twitter kommt auch rund ein halbes Jahr nach der Übernahme durch Elon Musk nicht zur Ruhe. Der Kurznachrichtendienst habe am Wochenende weitere zehn Prozent der Stellen gestrichen, schrieb die "New York Times" am Sonntagabend (Ortszeit). Betroffen seien mindestens 200 Personen, darunter Produktmanager und Software-Spezialisten, die für die Zuverlässigkeit der Twitter-Dienste und für Funktionen rund um künstliche Intelligenz (KI) zuständig sind.

Laut den Berichterstattern ging den Kündigungen eine Einschränkung der internen Kommunikation voraus. Schon vor einer Woche hätten Mitarbeitende bemerkt, dass der Messaging-Dienst Slack, der es ermöglicht, miteinander zu chatten, nicht mehr erreichbar war. Außerdem sei es nicht mehr möglich gewesen, Unternehmensdaten abzurufen. Samstagnacht seien manche Twitter-Angestellte dann aus ihren E-Mail-Accounts und Computern ausgeloggt worden.

Loyalisten gekündigt

Unter den gekündigten Personen befindet sich laut einem "Techcrunch"-Bericht auch Esther Crawford, die für das Bezahlabonnement Twitter Blue verantwortlich war. Sie war eine der prominentesten Unterstützerinnen von Elon Musks Übernahme und seinem "Hardcore"-Kurs, mit dem Twitter 2.0 realisiert werden sollte. Auf dem Kurznachrichtendienst findet sich zum Beispiel ein Bild, auf dem man sie dabei sehen kann, wie sie im Schlafsack auf dem Büroboden schläft. "Wenn dein Team rund um die Uhr arbeitet, um Fristen einzuhalten ... #SleepWhereYouWork", schreibt sie im Begleittext.

Twitter war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Das Unternehmen hatte Musk zufolge im Januar noch etwa 2.300 Beschäftigte. Vor der 44 Milliarden Dollar schweren Übernahme durch den Tesla-Chef waren es noch mehr als 7.000 gewesen. (red, Reuters, 27.2.2023)