Eine aktuelle Umfrage von Peter Hajek im Auftrag der "Kleinen Zeitung" attestiert der SPÖ eine stabile Spitzenposition: Mit 43 Prozent sollen die Roten bei der Landtagswahl in Kärnten klar vor der FPÖ liegen, der rund 23 Prozent der Stimmen in Aussicht gestellt werden. Knapp scheint dagegen das Rennen um Platz drei zu werden: Mit dem Team Kärnten bei 13 und der ÖVP Kärnten bei elf Prozent sei noch vieles offen.

Kärnten: Was wird die Wahl bringen?
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Kärnten-Wahl: Wer sonst noch kandidiert

Bei den Grünen und den Neos stellt sich die Frage, ob diesen am Sonntag überhaupt der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde und damit der Einzug in den Landtag gelingen wird, was laut der Umfrage als unsicher gilt. Beide liegen den Daten zufolge aktuell bei etwa vier Prozent. Die ebenfalls kandidierenden Parteien Vision Österreich und Bündnis für Kärnten sind noch weiter abgeschlagen und werden den Umfragewerten zufolge eine eher untergeordnete Rolle bei der Landtagswahl spielen.

Fest steht: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser weiß, dass bei der Landtagswahl am 5. März für seine SPÖ viel auf dem Spiel steht – und das auch für die Bundes-SPÖ unter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Kaisers Position als Landeshauptmann scheint gesichert, er absolviert jedoch aktuell nach eigener Aussage einen Wahlmarathon. Gegenwind kommt aber ausgerechnet von einem früheren Parteikollegen, nunmehrigen Konkurrenten und theoretischen Koalitionspartner: Gerhard Köfer, ehemaliger SPÖ-Politiker und jetziger Chef des Teams Kärnten, gab im Vorfeld an, Kaiser nicht wählen zu wollen.

Mögliche Koalitionsoptionen für Kärnten

Was die Koalition angeht, wünschen sich viele Menschen im Bundesland nicht unbedingt eine Veränderung. 28 Prozent der Kärntnerinnen und Kärntner scheinen an Rot-Türkis festhalten zu wollen. Aber auch eine SPÖ-freie Dreierkoalition aus FPÖ, ÖVP und Team Kärnten wäre laut Umfrage für 16 Prozent der Wahlberechtigten denkbar. Die FPÖ zeigt in dieser Richtung jedoch durchaus Ambitionen: Kärntens Parteichef Erwin Angerer würde nach den Wahlen gerne mit der SPÖ eine Regierungskoalition aufbauen: "Es täte dem Land gut, wenn die zwei stärksten Parteien eine Regierung bilden."

Abgesehen davon scheint in der FPÖ noch der Jörg-Haider-Heldenmythos über der Wahl zu schweben. Der 2008 bei einem Autounfall tödlich verunglückte FPÖ-Spitzenpolitiker gilt parteiintern nach wie vor vielen als Legende und Gegenstand von Nostalgie. Das jüngste Auftreten der Partei "gegen die Slowenisierung Kärntens" sorgte indessen für Wirbel.

Welche Erwartungen haben Sie an die Landtagswahl?

Möchten Sie die SPÖ in Kärnten auch weiterhin am Ruder erleben? Was halten Sie von der aktuellen FPÖ und dem Umgang mit dem Haider-Mythos? Welche Parteien würden Sie nach der Wahl gern in einer Koalition sehen? Welche hingegen nicht? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft Kärntens? Posten Sie im Forum! (Daniela Herger, 28.2.2023)