Die dritte Staffel des Space-Western aus dem "Star Wars"-Universum verspricht neue Feinde und alte Bekannte. Am Mittwoch kehrt Kopfgeldjäger Din Djarin (Pedro Pascal) nach knapp zwei Jahren Pause als Mandalorian zurück.

Foto: Disney

Lange ließ er seine Fans warten, aber am Mittwoch kehrt Kopfgeldjäger Din Djarin nach knapp zwei Jahren Pause als Mandalorian zurück. Die dritte Staffel des Space-Western aus dem "Star Wars"-Universum verspricht neue Feinde und alte Bekannte, allen voran Grogu alias "Baby Yoda".

Der kleine grüne Star der Show ist wieder mit dem Mandalorian vereint. Grogu hat es geschafft, aus dem stoischen Mando einen Menschen zu machen, der seine Emotionen zeigen kann, wie Hauptdarsteller Pedro Pascal erklärt.

Am Ende der letzten Staffel nahm er dafür sogar seinen Helm vor Grogu ab, was unter Mandalorians als Kardinalfehler gilt. Drehbuchautor Jon Favreau schickt Mando auf seiner Suche nach Vergebung in den acht Episoden bis auf den mythischen Planeten Mandalore, der als Heimat der Mandalorians gilt.

Vor dem Start der neuen Staffel werfen wir aber einen Blick zurück auf die bisher erschienenen Realserien des "Star Wars"-Universums. Ein persönliches (nicht ganz spoilerfreies) Ranking:

#4: "Obi-Wan Kenobi"

Die Erwartungen waren hoch, der Jedi-Meister hat sie leider zu großen Teilen nicht erfüllt. Ewan McGregor quälte sich durch sechs Episoden, die das Leben Kenobis nach dem vermeintlichen Tod Anakin Skywalkers erzählen. Das bescherte uns zwar eine Rückkehr nach Daiyu, die Handlung trat ansonsten aber ziemlich auf der Stelle. Ein Lichtblick war Vivien Lyra Blair als junge Leia Organa, die es schaffte, denselben Esprit wie die schmerzlich vermisste Carrie Fisher zu versprühen. Kenobi stellte uns außerdem die wunderbar böse "Dritte Schwester" Reva Sevander vor. Moses Ingram sorgte für Gänsehautmomente abseits des omnipräsenten Darth Vader.

Star Wars

#3: "The Book of Bobba Fett"

Im Spin-off des Mandalorians steht Kopfgeldjäger Bobba Fett im Mittelpunkt, der Jabba the Hutts Nachfolger werden will und zwischen den Verbrecherbanden von Tatooine aufgerieben wird. Die sieben Episoden werfen einen Blick in das harte Leben auf dem Wüstenplaneten und erzählen bisher Unbekanntes aus dem Leben Bobba Fetts.

Ab Folge fünf ist der Mandalorian auch wieder dabei und stiehlt dem Titelhelden leider zu großen Teilen die Show. Die Coolness in Person ist Ming-Na Wen als Elite-Assassine Fennec Shand. Insgesamt ein guter Zeitvertreib, aber nicht die beste Serie der Galaxie.

Star Wars

#2: "The Mandalorian"

Der Vorkämpfer des Serienuniversums macht vor allem eines: sehr viel Spaß. Meist wird in jeder Folge ein abgeschlossenes Abenteuer erzählt, das ist heute bei Serien selten. In der zweiten Staffel gesellten sich auch längere Handlungsstränge hinzu, was der Unterhaltung aber keinen Abbruch tat. "The Mandalorian" schaffte es auch, das Publikum für einen Helden zu begeistern, der die meiste Zeit einen Helm trägt. Das muss man einmal schaffen. Neben dem Buch von Jon Favreau ist dafür sicher auch Hauptdarsteller Pedro Pascal verantwortlich.

Der US-Amerikaner chilenischer Herkunft war zuvor in Seriengiganten wie "Game of Thrones" und "Narcos" zu sehen, mit dem Mandalorian sicherte er sich aber einen Fixplatz im Herzen der Serienfans. Seine Rolle als Adoptivvater von Grogu hat Pascal ebenso angenommen wie sein Alter Ego Din Djarin. Die Serienmacher wissen, dass sie mit "Baby Yoda" ein Internetphänomen geschaffen haben. Ein Ausschnitt aus den neuen Episoden verspricht nach dem Kontrollhebel in Mandos Raumschiff eine neue Faszination für Grogu: sich drehende Bürosessel.

Star Wars

#1: "Andor"

Ein ganz klarer Sieger! "Andor" wollte vieles anders machen als seine Serienvorgänger und eine düstere Geschichte erzählen. "Rogue One" gilt unter Fans als einer der besten, vielleicht sogar der beste Film des "Star Wars"-Universums. Die Erwartungen an die Vorgeschichte rund um den Rebellen Cassian Andor waren dementsprechend hoch. Nach einer der geplanten zwei Staffeln lässt sich sagen, dass das Projekt bisher geglückt ist. "Andor" funktioniert auch unabhängig von anderen Produktionen, hier wird einfach eine gute Geschichte erzählt.

Star Wars

Ein Mann, der sich bisher geschützt vor dem Blick des Regimes durchgeschummelt hat, wird nach immer stärkerer Unterdrückung zu einem der wichtigsten Mitglieder der Rebellion gegen das Imperium. Wie man unter Journalistinnen sagen würde: Das ist eine "Gschicht"!

Selbst wer bisher weder mit Darth Vader noch mit dem Mandalorian etwas anfangen konnte, kann hier einsteigen und eine gut gemachte Serie genießen. Von Diego Luna über Andy Serkis und Stellan Skarsgård bis zu Adria Arjona ist "Andor" topbesetzt und beleuchtet Themen, die im "Star Wars"-Universum bisher unerwähnt blieben. Das Imperium wird von einem abstrakten Bösen zu einem brutalen Regime, das bekämpft werden muss. So sieht eine Revolution wirklich aus. (Astrid Wenz, 1.3.2023)