Künstler Franz West verstarb 2012 im Alter von 65 Jahren.

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Wien – In einer Spontanaktion entschlossen sich die vier Kunstsammler Reza Akhavan, Heinz Neumann, Gernot Schauer und Philipp Konzett dazu, eine umfassende Retrospektive mit Werken von Franz West zu organisieren. Erst am Dienstag wurde eine Aussendung verschickt, am Donnerstag eröffnet die Ausstellung in den aktuell leerstehenden Räumlichkeiten der ehemaligen Galerie Mauroner in der Weihburggasse 26 im ersten Wiener Gemeindebezirk.

Laut den Organisatoren handelt es sich um die bisher umfassendste Ausstellung des 2012 verstorbenen Wieners, der zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt. Unter dem Titel Franz West Privat. Gebrauchsanleitung im Aktionismusgeschmack sollen dort bis 22. April 400 Werke Wests zu sehen sein, die dessen gesamte Schaffensperiode von 1970 bis 2012 umfassen und großteils erstmals öffentlich gezeigt werden.

Keine Anlaufstelle

Die unterschiedlichen Schwerpunkte der vier Sammler machten die Präsentation einzigartig, so Galerist Konzett in der Aussendung. Er betont auch, dass die gezeigten Werke nicht zum Verkauf stünden. Mit ein Grund für die Privatinitiative scheint die fehlende Präsenz des Bildhauers in heimischen Museumsausstellungen zu sein. "Durch Uneinigkeiten in der Nachlassverwaltung des Künstlers Franz West gibt es seit Jahren keine entsprechende zentrale Anlaufstelle für Museen von West-Werken", heißt es dazu. Die letzte umfassende Schau in Österreich gab es 2013 im Wiener Mumok.

West gilt als Nachfolger der Wiener Aktionisten und ist für seine tragbaren Gipsskulpturen Passstücke bekannt. (Katharina Rustler, 28.2.2023)