Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) in der ORF-Diskussion zur Wahl in Kärnten.

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Vor ungefähr einem Jahr sprach der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz von einer weltweiten Zeitenwende. Durch den Krieg gegen die Ukraine sei die Welt eine andere geworden. So ein Satz lässt sich zu Wahlzeiten auch auf die regionale Ebene transponieren, und schon ist man im Kärntner Wahlkampf. Dort hoffen manche, alles möge so bleiben, wie es ist. Andere wünschen eben die Zeitenwende.

In der "Wahl '23"-Diskussion am Dienstagabend sind "Report"-Moderatorin Susanne Schnabl und Kärntens ORF-Chefredakteur Bernhard Bieche um gerechte Verteilung der Zeit- und Wortmenge bemüht. Titelverteidiger Peter Kaiser (SPÖ) bleibt dennoch nichts erspart. Er wird gleich mit den SPÖ-Problemen im Bund konfrontiert, also der Debatte über Pamela Rendi-Wagner. Durch ein gutes Ergebnis will er zur Befriedung der Personaldebatte beitragen, die in der ÖVP noch nicht ausgebrochen ist. Deren Spitzenkandidat Martin Gruber spürt dennoch Gegenwind vom Bund. Trost sucht er in seinem Gefühl, wonach die Stimmung, die ihm in Kärnten entgegenschwingt, besser sei als die Umfragen.

Die Diskussion zur Wahl in Kärnten war Dienstagabend auch Thema in der "ZiB 2".
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Bundeswinde beflügeln hingegen Erwin Angerer (FPÖ). Er schwärmt gar vom nächsten, "unserem Bundeskanzler" Herbert Kickl, während Olga Voglauer (Grüne) sympathisch sachlich bleibt und die Energiewende fordert.

Interessant Janos Juvan (Neos). Er unterstützt seine Eloquenz durch einen vor ihm tickenden großen Wecker. Es geht viel um Windräder, aber hitzig wird es nie an diesem Abend – nur zwischen Angerer und Team Kärnten, also Gerhard Köfer. Der FPÖler wirft ihm vor, nur von Jörg Haider abgekupfert zu haben. Hier war zu merken: Köfer könnte einige FPÖ-Stimmen absaugen. (Ljubiša Tošić, 1.3.2023)