Das Ribiselgelee erinnert Thomas Brezina an unbeschwerten Sommertage.
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"Ich liebe Rote Ribisel. Vor allem Ribiselgelee ist für mich etwas ganz Besonderes. Als ich klein war und meine Eltern arbeiten mussten, passte nachmittags eine Kinderfrau auf mich auf. In ihrem Garten hatte sie Ribiselstauden, deren Früchte sie zu Gelee verarbeitete. Der kernlose Aufstrich war angenehm säuerlich, aber nicht zu sauer.

Inbegriff von Geborgenheit

Noch heute versetzt mich der Geschmack in die unbeschwerten Sommertage von damals zurück. Rotes Ribiselgelee ist für mich der Inbegriff von Geborgenheit. Am liebsten esse ich es auf getoastetem Brot mit einer dünnen Schicht Butter.

In Tirol habe ich eine ‚Wahlgroßmutter‘ – ich nenne sie so, obwohl sie eigentlich zu jung dafür ist. Als ich ihr die Geschichte des Gelees erzählte, hat sie so lange getüftelt, bis ihr eigener Ribiselaufstrich dem meiner Kindheit perfekt entsprach. Seither schickt sie mir jedes Jahr sechs Gläser dieser Köstlichkeit." (RONDO, Michael Steingruber, 20.3.2023)