Die eSIM (rechts) ist erheblich kleiner als eine klassische Nano-SIM-Karte.

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Die Tage der klassischen SIM-Karte sind angezählt: Ob Hardwarehersteller oder Mobilfunkbetreiber – alle sind sie sich einig, dass die eSIM die Zukunft darstellt. Ein fix im Smartphone verbauter Chip soll also die alten Karten ersetzen. Frei programmierbar und somit auch flexibler soll sie sein, so versprechen es die Firmen ihren Kunden.

Klingt gut, für die Interessenten stellte sich die eSIM gerade am Anfang aber als eine Technologie mit einigen Problemen dar. Vor allem der Wechsel von einem Gerät zum anderen ist es, der bis heute oftmals mit Mühsal – im schlimmsten Fall dem Gang zum jeweiligen Netzanbieter – verbunden ist. Da ist die klassische SIM-Karte noch immer deutlich im Vorteil.

Neue Tools

Genau das will Google in Kooperation mit großen Mobilfunkanbietern nun ändern. In den kommenden Monaten will das Unternehmen neue Tools für Android veröffentlichen, mit deren Hilfe eSIMs direkt von einem Gerät zum anderen transferiert werden können.

Grundlage ist ein Standard des Branchenverbands GSMA. Als erster großer Anbieter soll die Deutsche Telekom das bei ihren eSIMs ermöglichen, dies wiederum im Zusammenspiel mit Googles eigenem Pixel-7-Smartphone, bevor die Verfügbarkeit nach und nach ausgedehnt wird. Die Telekom war auch an der Entwicklung dieses Features beteiligt. Ein ähnliches Verfahren gibt es bereits für aktuelle iPhones von Apple.

Klare Stoßrichtung

Apropos Apple: Das Unternehmen hat bereits vor einigen Monaten vorgezeigt, wo die Reise hingeht. In den USA werden aktuelle iPhones nämlich bereits ohne SIM-Karten-Slot ausgeliefert. In der Android-Welt dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein Nachahmer findet. So arbeitet etwa Google selbst derzeit auch an Dual-eSIM-Unterstützung für seine Geräte, womit zwei eSIMs parallel genutzt werden können. Ein weiteres wichtiges Feature vor der Entfernung des SIM-Slots.

iSIM

Doch während die eSIM nach all den Fehlstarts mittlerweile ihren Siegeszug antritt, arbeiten Hardwarehersteller schon an einem Nachfolger. Qualcomm hat in Kooperation mit dem französischen Tech-Unternehmen Thales nun die iSIM präsentiert. Deren entscheidender Vorteil: Sie soll noch einmal erheblich kleiner sein, und zwar so klein, dass sie fix im Hauptchip eines Smartphones – also dem SoC – untergebracht werden kann.

Aus Sicherheitsgründen soll die iSIM dabei strikt getrennt vom restlichen System laufen – ähnlich wie es bei den "Secure Elements" solcher Chips jetzt schon der Fall ist, in denen besonders sensible Informationen wie Verschlüsselungskeys oder biometrische Informationen gespeichert werden.

Die gute Nachricht aus Sicht der Konsumenten: Für diese sollte sich durch die iSIM nichts ändern, sie soll sich mit den gleichen Tools wie die eSIM nutzen lassen. Der wirklich relevante Unterschied ist insofern nur aufseiten der Hardwarehersteller, die sich damit den Platz für eine weitere Komponente sparen. (apo, 2.3.2023)