Am Freitagvormittag beendeten die Sámi ihren Protest vor dem königlichen Schloss in Oslo.

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Greta Thunberg unterstützte die Proteste in Norwegen.

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Der Windpark in Fosen steht noch trotz Höchstgerichtsurteils.

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Seit mehr als 500 Tagen ist der Windpark in Fosen offiziell illegal. Das norwegische Höchstgericht gab den indigenen Sámi recht, wonach die Windräder ihre Rentierweideflächen und somit die Ausübung ihrer Kultur beschränken. Doch auch nach mehr als 500 Tagen ragen sie noch in den Himmel der Halbinsel nahe Trondheim. Der größte landgebundene Windpark Europas besteht weiterhin.

Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, blockierten Vertreterinnen und Vertreter der Sámi diese Woche das norwegische Ölministerium und den Zugang zu weiteren Regierungsgebäuden in Oslo. Unterstützung erhielten sie auch von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg, die bei ihrem Protest verhaftet wurde. Am Freitag gaben die Demonstrierenden schlussendlich ihre Blockaden auf und beendeten ihre Kundgebung mit einem stillen Protest vor dem königlichen Schloss – Thunberg war wieder dabei.

Entschuldigung der Regierung

Zuvor hatte sich Premierminister Jonas Gahr Støre mit Sámi getroffen und die Entschuldigung seiner Regierung den Indigenen gegenüber wiederholt. Bereits Erdöl- und Energieminister Terje Aasland hatte bei einer Pressekonferenz klare Worte gefunden: "Ich habe mich im Namen der Regierung bei den Regionen der Rentierhalter dafür entschuldigt, dass die Genehmigungen (Windparks zu bauen, Anm.) eine Verletzung von Menschenrechten bedeutete."

Offen ist noch, welche Taten den Worten nun folgen werden. Støre will "keine Maßnahmen ausschließen", damit solche Verletzungen in Zukunft nicht mehr passieren können. Die Präsidentin des Sámi-Parlaments, Silje Karine Muotka, bezeichnet die Entschuldigung der Regierung als "sehr wichtig" und "essenziell, um weitere Schritte setzen zu können". Bis dato hätte es eine solche Anerkennung der Menschenrechtsverletzungen nämlich nicht gegeben.

Sollten die norwegischen Behörden die Windräder nicht abmontieren, sind weitere Demonstrationen geplant. Aktivistin Ella Marie Hætta Isaksen kündigte im Interview mit der "Aftenposten" an, dass sie bereit seien, "weiter Druck zu machen, wenn die Regierung ihre Arbeit nicht macht". (Bianca Blei, 3.3.2023)